Das schöne Schiff von Charles Baudelaire
1 |
Ich will dir erzählen · mein süsses entzücken · |
2 |
Von allen den reizen die deine jugend schmücken · |
3 |
Malen deine herrliche art |
4 |
Wo kindliches wesen mit reife sich paart. |
|
|
5 |
Kehrst du die luft mit deinem weiten gewande |
6 |
So siehst du aus wie ein schönes schiff das vom lande |
7 |
Leinwand-befrachtet fliegt · |
8 |
In einem sanften und trägen takte gewiegt. |
|
|
9 |
Auf hals und blühender schulter als leichte bürde |
10 |
Drehst du dein haupt mit feiner und seltsamer würde · |
11 |
Gebietend zugleich und gelind |
12 |
Gehst du des weges · erhabenes kind. |
|
|
13 |
Ich will dir erzählen · mein süsses entzücken · |
14 |
Von allen den reizen die deine jugend schmücken · |
15 |
Malen deine herrliche art |
16 |
Wo kindliches wesen mit reife sich paart. |
|
|
17 |
Aus wallenden falten des kleides erhebt sich gerade |
18 |
Dein thronender busen wie eine herrliche lade |
19 |
Mit blanken schilden geschmückt |
20 |
Auf deren glätte der himmel blitze zückt. |
|
|
21 |
Verlockende schilde bewaffnet mit rosenen spitzen · |
22 |
Geheime lade drin köstliche dinge sitzen · |
23 |
Spezereien und wein · |
24 |
Sie laden herzen und sinne zum rausche ein. |
|
|
25 |
Kehrst du die luft mit deinem weiten gewande |
26 |
So siehst du aus wie ein schönes schiff das vom lande |
27 |
Leinwand-befrachtet fliegt · |
28 |
In einem sanften und trägen takte gewiegt. |
|
|
29 |
Deine edlen kniee jagen des kleides zierden · |
30 |
Quälen und stacheln empor die bösen begierden |
31 |
Wie der hexen zween |
32 |
Die schwarzen trank in tiefem gefässe drehn. |
|
|
33 |
Deine arme die mit jungen giganten rängen |
34 |
Und leuchtende boa-schlangen kräftig bezwängen · |
35 |
Mit ihnen wie mit erz |
36 |
Drückst unentwindbar du deinen geliebten ans herz. |
|
|
37 |
Auf hals und blühender schulter als leichte bürde |
38 |
Drehst du dein haupt mit feiner und seltsamer würde · |
39 |
Gebietend zugleich und gelind |
40 |
Gehst du des weges · erhabenes kind. |
Details zum Gedicht „Das schöne Schiff“
Charles Baudelaire
10
40
260
nach 1837
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus
Gedicht-Analyse
Charles Baudelaire ist der Autor des Gedichtes „Das schöne Schiff“. 1821 wurde Baudelaire in Paris geboren. Im Zeitraum zwischen 1837 und 1867 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 260 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 40 Versen mit insgesamt 10 Strophen. Der Dichter Charles Baudelaire ist auch der Autor für Gedichte wie „Besessenheit“, „Darstellung“ und „Das Faß des Hasses“. Zum Autor des Gedichtes „Das schöne Schiff“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Weitere Gedichte des Autors Charles Baudelaire (Infos zum Autor)
- Abendeinklang
- An Theodor von Banville
- Anheimfall
- Anziehender Schauder
- Aufschrift auf ein verpöntes Buch
- Aufschwung
- Begräbnis
- Bertas Augen
- Besessenheit
- Darstellung
Zum Autor Charles Baudelaire sind auf abi-pur.de 101 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt