Aufschwung von Charles Baudelaire

Hoch oberhalb der weiher und der ähren
Der wälder und der berge und der see ·
Jenseits von wolken und von ewigem schnee ·
Jenseits der grenzen der gestirnten sfären ·
 
Dort regst du dich in freiheit · meine brust!
Und wie sich schwimmer in den wellen breiten
So ziehst du durch die unermesslichkeiten
Mit männlicher unsagbar grosser lust.
 
Flieh weit aus dieser kranken dünste giften ·
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In einem höhern luftraum werde rein
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Und trink wie einen himmlisch echten wein
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Das klare feuer in den lichten triften!
 
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Los von dem kummer von der grossen qual
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– Des nebeldüstern daseins lästge zügel –
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Wie ist der glücklich der mit starkem flügel
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Entschweben kann ins stille heitre thal!
 
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Der dess gedanken auf der lerche schwinge
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Emporgetragen werden in der früh ...
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Er fasst die welt und deutet ohne müh
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Der blumen sprache und der stummen dinge.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Aufschwung“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
136
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Aufschwung“ wurde von Charles Baudelaire verfasst, einem französischen Dichter aus dem 19. Jahrhundert und Schlüsselfigur der symbolistischen Bewegung. Das Gedicht stellt mehrere sinnbildliche und metaphorische Darstellungen dar, um Gefühle der Freiheit, Aufregung, Reinigung und Befreiung auszudrücken.

Das Gedicht beginnt mit einer umfassenden Darstellung der natürlichen Welt. Das lyrische Ich stellte es sich in Strophe 1 hoch über natürlichen Elementen vor - wie Ähren, Wälder, Berge und Meer bis zu den Sternen. In Strophe 2 gibt das lyrische Ich bekannt, dass sich seine „Brust“ oder sein Geist, in Freiheit regt und Vergnügen aus dieser Freiheit zieht, ähnlich dem Vergnügen, das ein Schwimmer in den Wellen erlebt.

In der dritten Strophe fordert das lyrische Ich seinen Geist auf, weit weg von der „kranken Dünste“ dieses irdischen Lebens zu fliehen und sich in den höheren Sphären des Himmels zu reinigen. Es wird eingeladen, das „klare Feuer“ in diesen höheren Ebenen zu trinken, wie man einen „himmlisch echten Wein“ trinkt.

Die vierte Strophe enthält eine Abkehr von diesem irdischen Kummer und Leid. Das lyrische Ich sehnt sich danach, mit „starkem Flügel“ ins „stille heitere Thal“ zu fliegen. In der letzten Strophe offenbart das lyrische Ich seine Bewunderung für den, dessen Gedanken frei sind und sich mit der Lerche in den Himmel erheben können, der die Welt verstehen kann und die Sprache der Blumen und aller stummen Dinge leicht versteht.

Formal bestehen alle fünf Strophen aus vier Versen in einem einfachen, geradlinigen Versmaß ohne Reim. Dies vermittelt einen starken Eindruck von Aufstieg, was zu den aufsteigenden Bildern und Themen des Gedichts passt. Die Sprache ist reich an metaphorischer Bildsprache und symbolischen Darstellungen. Ein starkes religiöses Gefühl ist ebenfalls durch das ganze Gedicht hindurch spürbar, insbesondere in der Idee des Aufsteigens zu einem höheren Bereich der Existenz.

Insgesamt scheint „Aufschwung“ das Streben des lyrischen Ichs nach geistiger Befreiung und Aufstieg über die irdischen Bürden zum Ausdruck zu bringen. Es zeigt den Wunsch, sich mit dem Kosmos und der natürlichen Welt zu vereinen, und seine Bewunderung für den, der die Fähigkeit hat, die Welt intuitiv zu verstehen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Aufschwung“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Charles Baudelaire. Der Autor Charles Baudelaire wurde 1821 in Paris geboren. Im Zeitraum zwischen 1837 und 1867 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 136 Worte. Weitere Werke des Dichters Charles Baudelaire sind „Begräbnis“, „Bertas Augen“ und „Besessenheit“. Zum Autor des Gedichtes „Aufschwung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

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