Bertas Augen von Charles Baudelaire

Verachten dürft ihr der herrlichsten augen gefunkel ·
Schöne kindesaugen darinnen wacht
Ein etwas unsäglich gut und sanft wie die nacht ·
Ihr augen · giesst über mich euer reizendes dunkel!
 
Grosse kindesaugen · geliebte verstecke ·
Ihr ähnelt sehr den palästen in zaubrischer schlucht
Wo ich hinter tief-schlafender schatten wucht
Leis schimmernde niemand bekannte juwelen entdecke.
 
Mein kind hat augen düster und weit-umfangend
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Wie du unendliche nacht und wie du auch erhellt.
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Ihr glanz sind die liebes- und glaubensgedanken gesellt
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Die in der tiefe sprühen keusch oder verlangend.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Bertas Augen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
84
Entstehungsjahr
nach 1837
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Bertas Augen“ stammt von Charles Baudelaire, einem französischen Schriftsteller, der vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wirkte. Baudelaire ist vor allem für seine lyrischen Werke bekannt, die zu den bedeutendsten der französischen Literatur zählen.

Das Gedicht hinterlässt beim ersten Lesen den Eindruck einer tiefen Bewunderung und Verehrung, die das lyrische Ich für die Augen der angesprochenen „Berta“ empfindet. Sie werden als außergewöhnlich schön und faszinierend beschrieben, mit Vergleichen, die an Pracht und Geheimnis erinnern.

Inhaltlich scheint das lyrische Ich die Schönheit und Tiefe von Bertas Augen zu preisen. Diese werden mit verschiedenen Bildern beschrieben, etwa als funkeln, sanft wie die Nacht, als Verstecke, vergleichbar mit Palästen in zauberhaften Schluchten, als düster und weit-umfangend wie die unendliche Nacht. Ihr Glanz ist gleichzeitig der Ausdruck von Liebe und Glauben, die in ihrer Tiefe aufleuchten, sei es in keuscher oder sehnsuchtsvoller Weise.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Es weist keine bestimmte Rhythmusform auf. Auch ein durchgängiges Reimschema ist nicht erkennbar. Die Sprache ist auf eine bildhafte, symbolische Weise poetisch. Es werden vielfältige Metaphern und Vergleiche benutzt, um die beeindruckende Wirkung der Augen zu betonen. Die Wortwahl ist dabei sowohl geheimnisvoll als auch liebevoll und verdeutlicht die ehrfürchtige Bewunderung des lyrischen Ichs für die Augen von Berta.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Bertas Augen“ ein typisch symbolistisches Gedicht von Charles Baudelaire ist, das die Schönheit und Komplexität menschlicher Augen würdigt und dabei ein breites Spektrum an Emotionen und Geheimnissen aufzeigt. Durch die vielfältigen Vergleiche und Metaphern wird die Einzigartigkeit und Tiefe der Augen besonders hervorgehoben, sodass sie fast mystische Qualitäten zu besitzen scheinen.

Weitere Informationen

Charles Baudelaire ist der Autor des Gedichtes „Bertas Augen“. Geboren wurde Baudelaire im Jahr 1821 in Paris. Das Gedicht ist in der Zeit von 1837 bis 1867 entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 84 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Charles Baudelaire sind „An Theodor von Banville“, „Anheimfall“ und „Anziehender Schauder“. Zum Autor des Gedichtes „Bertas Augen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

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