Schwertspruch von Theodor Fontane

Unter allen Lords in meinem Reich
War keiner doch dem Douglas gleich.
 
Drum trag du, wenn ich gestorben bin,
Mein Herz zum heiligen Grabe hin.
 
Dort mag es liegen tief und still,
Bis mein Erlöser es wecken will.
 
Ein besserer Ritter bis diese Stund'
An keines Königs Seite stund.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Schwertspruch“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1819 - 1898
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorgestellte Gedicht ist „Schwertspruch“ von Theodor Fontane, der in der Zeit des Realismus (19. Jahrhundert) schrieb. Dieses Gedicht gehört zur Gattung der Balladen und greift Motive aus der mittelalterlichen Ritterwelt auf.

Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht durch seine eher altertümliche Sprache und das Ritter-Thema eine gewisse Distanz zum heutigen Leser, lässt aber auch Raum für Mutmaßungen über Loyalität, Ehre und Tod.

Im Gedicht äußert ein König seine Wertschätzung für einen seiner Lords, den Douglas. Dieser ist in seinen Augen der Beste seiner Lords. Der König äußert den Wunsch, dass nach seinem Tod ein Teil von ihm (sein Herz) zu einem heiligen Ort gebracht wird, wo es ruhen wird, bis es von seinem Erlöser geweckt wird. Dies könnte eine Metapher für das ewige Leben sein. Der König endet mit der Feststellung, dass ein besserer Ritter nie an der Seite eines Königs stand.

In Bezug auf die Form des Gedichts besteht jedes der vier Strophen aus zwei Verse. Diese Kürze erzeugt Eindringlichkeit und betont die Bedeutsamkeit der Aussage jedes Verses. Die Sprache ist eher formell und distanziert, entsprechend dem gesellschaftlichen Status der Hauptfiguren (König und Lord) sowie dem historischen Kontext (Mittelalter). Das lyrische Ich nutzt veraltete Ausdrücke wie „Lords“, „Douglas“, „heiliges Grab“ und „Erlöser“.

Zusammenfassend scheint das zentrale Thema des Gedichts Loyalität zu sein. Der König bewundert und ehrt den Ritter Douglas und drückt seinen tiefen Respekt und seine Bewunderung für ihn aus, indem er vorschlägt, dass dieser nach seinem Tod seine sterblichen Überreste zu einem heiligen Ort bringt. Es wird ein Bild von Treue, Respekt und Wertschätzung zwischen dem König und seinem Ritter vermittelt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Schwertspruch“ ist Theodor Fontane. 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1835 bis 1898 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Realismus zugeordnet werden. Der Schriftsteller Fontane ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 49 Worte. Weitere Werke des Dichters Theodor Fontane sind „Aber es bleibt auf dem alten Fleck“, „Afrikareisender“ und „Alles still!“. Zum Autor des Gedichtes „Schwertspruch“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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