Zur Verlobung von Theodor Fontane

Es passt uns nicht die alte Leier
In unsren jungen Liebesrausch,
Wir denken und wir fühlen freier,
Und wollen’s auch beim Ringetausch;
Der Treue Pfand, zu dieser Stunde
Empfang’ es in Champagner-Wein:
Der güldne Ring auf Bechers Grunde
Soll Sinnbild meines Lebens sein.
 
Laß übersprudeln mich, und freue
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Der Kraft Dich, die da schäumt und gährt;
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Tiefinnen, wie dies Bild der Treue,
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Lebt meine Liebe unversehrt.
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Trink aus! begeistern und erheben
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Laß Dich zu heil’ger Leidenschaft,
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Und trinke dann aus meinem Leben
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Dir gleiche Lust und gleiche Kraft.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Zur Verlobung“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
90
Entstehungsjahr
1851
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zur Verlobung“ stammt von Theodor Fontane, einem deutschen Schriftsteller und Journalisten, der vor allem als Romancier hervortrat. Geboren wurde Fontane im Jahr 1819 und starb im September 1898. Dies ermöglicht eine zeitliche Einordnung in die Zeit des Realismus und Naturalismus der deutschen Literatur.

Der erste Eindruck des Gedichts ist romantisch und festlich. Der Fokus liegt auf der Verlobung und dem Engagement des lyrischen Ichs und dem damit einhergehenden Gefühl des Liebesrauschs.

Inhaltlich verkündet das lyrische Ich seine Verlobung und seine Wünsche für die Zukunft. Es macht klar, dass die traditionellen Wege nicht seiner Vorstellung einer Beziehung entsprechen. Dies wird offenbar, als das lyrische Ich erwähnt, dass es 'nicht die alte Leier' mag. Es sucht vielmehr Freiheit im Denken und Fühlen. Dabei interpretiert es den Verlobungsring als Symbol und bringt das in Verbindung mit Champagner, der als Sinnbild für Feierlichkeit und Freude gesehen werden kann.

Die Form und Sprache des Gedichts trägt zur romantischen und feierlichen Atmosphäre bei. Jede Strophe besteht aus acht Versen, was dem Gedicht eine symmetrische Struktur verleiht. Die Sprache ist direkt und leidenschaftlich, mit vielen starken Ausdrücken, die die Gefühle des lyrischen Ichs unterstreichen. Zum Beispiel verwendet Fontane das Wort 'Liebesrausch', um die Intensität der Liebe und des Engagements darzustellen.

Da das Gedicht auf Deutsch verfasst ist, ist es auch wichtig, die Bedeutung einiger Wörter zu klären. „Ringetausch“ bezieht sich auf den Akt des Austauschs von Verlobungsringen. „Der Treue Pfand“ ist eine symbolische Geste, um Treue und Engagement zu zeigen. Der „Champagner-Wein“ steht für die Feierlichkeit des Anlasses. Der Goldring, und der Moment, in dem er in den Grund des Weinglases taucht, ist ein starkes visuelles Bild, das die Dauerhaftigkeit und Tiefe des Versprechens symbolisiert.

Insgesamt ist das Gedicht ein lebendiges und ehrliches Bekenntnis der Liebe und des Engagements. Die Verbindung von traditionellen und freigeistigen Elementen zeigt, dass das lyrische Ich eine Beziehung sucht, die sowohl sicher und beständig als auch frei und fortschrittlich ist.

Weitere Informationen

Theodor Fontane ist der Autor des Gedichtes „Zur Verlobung“. Im Jahr 1819 wurde Fontane in Neuruppin geboren. 1851 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Fontane handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 90 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Der Dichter Theodor Fontane ist auch der Autor für Gedichte wie „An Marie“, „An meinem Fünfundsiebzigsten“ und „Auf der Treppe von Sanssouci“. Zum Autor des Gedichtes „Zur Verlobung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 214 Gedichte vor.

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