An den Frühling von Friedrich Schiller

Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!
 
Ei! ei! da bist ja wieder!
Und bist so lieb und schön!
Und freun wir uns so herzlich,
Entgegen dir zu gehn.
 
Denkst auch noch an mein Mädchen?
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Ei, Lieber, denke doch!
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Dort liebte mich das Mädchen,
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Und ’s Mädchen liebt mich noch!
 
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Fürs Mädchen manches Blümchen
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Erbat ich mir von dir –
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Ich komm’ und bitte wieder,
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Und du? – du gibst es mir.
 
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Willkommen, schöner Jüngling!
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Du Wonne der Natur!
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Mit deinem Blumenkörbchen
20 
Willkommen auf der Flur!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „An den Frühling“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
91
Entstehungsjahr
nach 1775
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht, „An den Frühling“, wurde von Friedrich Schiller verfasst, einem berühmten deutschen Dichter der Weimarer Klassik, der von 1759 bis 1805 lebte.

Der erste Eindruck des Gedichts ist eine fröhliche und herzliche Begrüßung des Frühlings. Es vermittelt eine warme, aufmunternde Stimmung und erzeugt Bilder von aufblühenden Blumen und Natur.

Inhaltlich ist das Gedicht eine Personifikation des Frühlings als „schöner Jüngling“ und drückt die Freude und Begeisterung des lyrischen Ichs an seiner Ankunft aus. Der Frühling wird als Wohltäter dargestellt, der Blumen und Freude bringt. Darüber hinaus scheint das lyrische Ich eine romantische Beziehung zu einem 'Mädchen' zu haben, das ebenfalls den Frühling und die von ihm mitgebrachten Blumen liebt. Diese liebevolle Beziehung wird durch die wiederholten Bitten um Blumen für das Mädchen dargestellt.

Das Gedicht besteht aus fünf Strophen mit je vier Versen. Die Form des Gedichts ist einheitlich und symmetrisch. Jede Strophe endet mit einer herzlichen Begrüßung des Frühlings. Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, und der Ton ist ausnehmend fröhlich und freudig. Schillers Diktion ist volkstümlich und dennoch poetisch, was dazu beiträgt, eine heitere und gelöste Atmosphäre zu erzeugen.

Das lyrische Ich spricht den Frühling direkt an, was ihm eine persönliche und lebendige Präsenz verleiht. Es gibt zahlreiche Hinweise auf die Farben und Düfte des Frühlings und die damit verbundene Freude und Leichtigkeit. Durch diese lebendige Darstellung erscheint der Frühling nicht nur als eine Jahreszeit, sondern als ein aktiver Teilnehmer und Mäzen des Lebens und der Liebe.

Zusammenfassend ist „An den Frühling“ ein bezauberndes Gedicht, das den Frühling feiert und ihn als Quelle von Schönheit, Freude und Romantik darstellt. Es ist ein Hymnus auf das Leben und die Liebe, wobei beide untrennbar mit der Jahreszeit des Frühlings verknüpft sind.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An den Frühling“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Friedrich Schiller. 1759 wurde Schiller in Marbach am Neckar, Württemberg geboren. In der Zeit von 1775 bis 1805 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Stuttgart und Tübingen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Der Schriftsteller Schiller ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.

Zwischen den Epochen Empfindsamkeit und Klassik lässt sich in den Jahren von 1765 bis 1790 die Strömung Sturm und Drang einordnen. Zeitgenössische Genieperiode oder Geniezeit sind häufige Bezeichnungen für diese Literaturepoche. Die wesentlichen Merkmale des Sturm und Drang lassen sich als ein Auflehnen oder Rebellieren gegen die Epoche der Aufklärung zusammenfassen. Das philosophische und literarische Leben in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Literatur sollten dadurch maßgeblich beeinflusst werden. Bei den Vertretern der Epoche des Sturm und Drang handelte es sich vorwiegend um junge Autoren. Die Autoren versuchten in den Dichtungen eine geeignete Sprache zu finden, um die persönlichen Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die Nachahmung und Idealisierung von Autoren aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die alten Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Mit seinen beiden bedeutenden Vertretern Goethe und Schiller entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Auf zeitlicher Ebene lässt sich die Weimarer Klassik mit Goethes Italienreise 1786 und mit Goethes Tod im Jahr 1832 eingrenzen. Zwei gegensätzliche Anschauungen hatten das 18. Jahrhundert beeinflusst. Die Aufklärung und die gefühlsbetonte Strömung Sturm und Drang. Die Weimarer Klassik ist eine Synthese dieser beiden Elemente. Das Zentrum dieser Literaturepoche lag in Weimar. Es sind sowohl die Bezeichnungen Klassik als auch Weimarer Klassik gebräuchlich. Zu den bedeutenden Motiven der Klassik gehören unter anderem Toleranz und Menschlichkeit. In der Gestaltung wurde das Gesetzmäßige, Wesentliche, Gültige aber auch die Harmonie und der Ausgleich gesucht. Im Gegensatz zum Sturm und Drang, wo die Sprache oftmals derb und roh ist, bleibt die Sprache in der Klassik den sich selbst gesetzten Regeln treu. Schiller, Goethe, Wieland und Herder bildeten das „Viergestirn“ der Klassik. Es gab natürlich auch noch weitere Autoren, die typische Werke veröffentlichten, doch niemand übertraf die Fülle und die Popularität dieser vier Autoren.

Das vorliegende Gedicht umfasst 91 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere Werke des Dichters Friedrich Schiller sind „Bürgerlied“, „Columbus“ und „Das Distichon“. Zum Autor des Gedichtes „An den Frühling“ haben wir auf abi-pur.de weitere 220 Gedichte veröffentlicht.

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