Elegie auf den Tod einer Grille von Franz Grillparzer

Musen, hüllet mir die Leier,
Die sonst nur der Freud erklang,
In der Trauer dunkeln Schleier,
Klagend halle mein Gesang!
Schwermutsvoll, in dumpfen Tönen
Weine, holde Elegie,
Fleuch, o fleuch, mit leisem Stöhnen,
Hin ins Land der Phantasie!
Hebe dich auf leichten Schwingen
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Zu der Göttin hehrem Thron,
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Hilf ein Totenlied mir singen
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In Tibulls gerührtem Ton!
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Zwar nur eine kleine Grille
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Ist es, was mein Lied beweint,
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Aber diese niedre Hülle
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Barg mir einen teuern Freund.
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Einen Freund, der mir die Sorgen
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Aus dem wunden Herzen sang,
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Der an jedem frühen Morgen
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Freudig mir entgegensprang.
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Er, der oft mit seinen Scherzen
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Lust und Heiterkeit mir gab,
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Stürzt, ein Raub von herben Schmerzen,
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In sein allzufrühes Grab!
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Tot liegt er vor meinen Füßen,
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Tot vor meinem feuchtem Blick,
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Unerweckbar meinen Küssen,
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Nimmer kehret er zurück!
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Schlafe denn, da dich mein Kummer
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Nimmermehr zum Leben ruft,
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Schlafe denn den Todesschlummer,
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Ruhe sanft in düstrer Gruft!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.2 KB)

Details zum Gedicht „Elegie auf den Tod einer Grille“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
154
Entstehungsjahr
1806
Epoche
Biedermeier,
Realismus

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Elegie auf den Tod einer Grille“ des Autors Franz Grillparzer. Der Autor Franz Grillparzer wurde 1791 in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1806 zurück. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier oder Realismus zu. Der Schriftsteller Grillparzer ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 32 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 154 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Franz Grillparzer sind „Werbung“, „Zwischen Gaeta und Kapua“ und „Erklärung“. Zum Autor des Gedichtes „Elegie auf den Tod einer Grille“ haben wir auf abi-pur.de weitere 300 Gedichte veröffentlicht.

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