Josua von Adelbert von Chamisso
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Juchhei! das war ein Schlagen, |
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Ein Schlachten bei Gibeon; |
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Der Tag gebrach den Würgern, |
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Es neigte die Sonne sich schon. |
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Sprach Josua zur Sonne: |
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»Du, steh am Himmel fest!« |
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Sie stand, da gab er gemächlich |
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Den Überwundnen den Rest. |
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Das war ein Tag der Frommen, |
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Wie nie ein andrer getagt, |
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Wie nie ein andrer wird tagen, |
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Das wird ausdrücklich gesagt. |
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Das war ein feines Kunststück, |
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Wie mancher erachten mag, |
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Der wohl die Nacht uns wünschte |
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Zu jenem unendlichen Tag. |
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Sie beten und schimpfen und schöpfen |
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In Säcke das Sonnenlicht, |
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Es tief in das Meer zu versenken |
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Den Tag verdunkeln sie nicht. |
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Laßt dieses nicht euch kümmern, |
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Die Welt ist kugelrund, |
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Und rollt von Westen gen Osten |
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Verständig zu aller Stund. |
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Und der das Lied euch gesungen, |
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Hat auch die Welt sich beschaut; |
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Er hat bei den Wilden gehauset, |
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Und sich mit ihnen erbaut. |
Details zum Gedicht „Josua“
Adelbert von Chamisso
7
28
143
1781 - 1838
Romantik
Gedicht-Analyse
Adelbert von Chamisso ist der Autor des Gedichtes „Josua“. Chamisso wurde im Jahr 1781 geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1797 und 1838. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Chamisso ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Als Romantik wird die Epoche der Kunstgeschichte bezeichnet, deren Ausprägungen sich sowohl in der Literatur, Kunst und Musik als auch in der Philosophie niederschlugen. Die Epoche der Romantik lässt sich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert verorten. Die literarische Romantik kann darauf aufbauend etwa auf die Jahre 1795 bis 1848 datiert werden. Die Romantik kann in drei Phasen aufgegliedert werden: Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848). Die Literaturepoche der Romantik entstand in Folge politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche. Im gesamten Europa fand ein Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Gleichzeitig bildete sich ein bürgerliches Selbstbewusstsein heraus. Industrialisierung und technologischer Fortschritt sind prägend für diese Zeit. Die zentralen Motive der Romantik sind das Schaurige, Unterbewusste, Fantastische, Leidenschaftliche, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die romantischen Dichter sehnen sich nach der Einheit von Geist und Natur. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände dieser Zeit bleiben jedoch unerwähnt. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unendlich. Zwar baut sie dabei auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.
Das vorliegende Gedicht umfasst 143 Wörter. Es baut sich aus 7 Strophen auf und besteht aus 28 Versen. Weitere Werke des Dichters Adelbert von Chamisso sind „Die Kreuzschau“, „Die Löwenbraut“ und „Zweites Lied von der alten Waschfrau“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Josua“ weitere 146 Gedichte vor.
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