Die Mechanik des Herzens von Johann Gottfried Herder

Ihr Weise mit der Wissenschaft
Die Welten zu bewegen,
Gebt einem matten Herzen Kraft,
Ein Fünkchen neu Vermögen,
Ach Einen Tropfen Lebenssaft,
Sich jugendlich zu regen –
Ich laß’ euch eure Wissenschaft
Die Welten zu bewegen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Die Mechanik des Herzens“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1787
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Die Mechanik des Herzens“ wurde von Johann Gottfried Herder verfasst, der am 25. August 1744 geboren wurde und am 18. Dezember 1803 starb.

Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass das lyrische Ich eine Bitte an die „Weisen mit der Wissenschaft“ richtet. Es bittet um Unterstützung, um seinem erlahmten Herzen neue Kraft und Lebenssaft zu verleihen. Das gedämpfte Herz möchte wieder jugendlich und lebendig sein.

Der Inhalt des Gedichts ist eine Bitte des lyrischen Ichs an die Wissenschaftler, die Mechanik des Herzens zu verstehen und zu beeinflussen. Das Ich wünscht sich einen Funken neues Vermögen für sein Herz, um wieder lebendig zu sein. Es stellt dabei fest, dass es die Wissenschaft und ihre Fähigkeit, die Welten zu bewegen, anerkennt, möchte jedoch lieber, dass diese Fähigkeit auf das Herz übertragen wird.

Die Form des Gedichts besteht aus einer Strophe mit acht Versen. Jeder Vers besteht aus vier Hebungen, was typisch für die klassische deutsche Lyrik ist. Die Reimschemata sind durchgehend männlich (also nur die betonten Silben am Versende reimen sich) und folgen dem Schema ABABCDCD. Die Sprache ist einfach und verständlich, wobei das lyrische Ich einige Ausdrücke verwendet, die auf emotionale und authentische Weise seine Bitte zum Ausdruck bringen. Insgesamt zeigt sich hier die klassische Tradition der deutschen Lyrik, sowohl in Bezug auf Form als auch auf Sprache.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Mechanik des Herzens“ des Autors Johann Gottfried Herder. Geboren wurde Herder im Jahr 1744 in Mohrungen (Ostpreußen). Das Gedicht ist im Jahr 1787 entstanden. Erschienen ist der Text in Gotha. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zu. Der Schriftsteller Herder ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.

Als Sturm und Drang (auch Genieperiode oder Geniezeit) bezeichnet man eine Epoche der Literatur, die auf die Jahre 1765 bis 1790 datiert werden kann. Sie knüpfte an die Empfindsamkeit an und ging später in die Klassik über. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dominierte der Geist der Aufklärung das philosophische und literarische Denken in Deutschland. Der Sturm und Drang kann als eine Jugend- und Protestbewegung gegen diese aufklärerischen Ideale verstanden werden. Das Auflehnen gegen die Epoche der Aufklärung brachte die wesentlichen Merkmale dieser Epoche hervor. Die Vertreter der Epoche des Sturm und Drang waren häufig junge Schriftsteller im Alter zwischen zwanzig und dreißig Jahren, die sich gegen die vorherrschende Strömung der Aufklärung wandten. Die Schriftsteller versuchten in den Dichtungen eine geeignete Sprache zu finden, um die subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die Werke vorangegangener Epochen wurden geschätzt und dienten als Inspiration. Aber dennoch wurde eine eigene Jugendsprache und Jugendkultur mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Halbsätzen und Wiederholungen geschaffen. Goethe, Schiller und die anderen Autoren jener Zeit suchten nach etwas Universalem, was in allen Belangen und für jede Zeit gut sei und entwickelten sich stetig weiter. So ging der Sturm und Drang über in die Weimarer Klassik.

Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar) ist einer der populärsten Dichter der Weimarer Klassik. Im Jahr 1786 unternahm Goethe eine Italienreise, diese wird als Beginn der Weimarer Klassik angesehen. Das Ende der Epoche ist im Jahr 1832 auszumachen. Die Weimarer Klassik wird häufig nur als Klassik bezeichnet. Beide Bezeichnungen werden in der Literatur genutzt. In Anlehnung an das antike Kunstideal wurde in der Weimarer Klassik nach Harmonie, Vollkommenheit, Humanität und der Übereinstimmung von Inhalt und Form gesucht. In der Gestaltung wurde das Gesetzmäßige, Wesentliche, Gültige sowie die Harmonie und der Ausgleich gesucht. Im Gegensatz zum Sturm und Drang, wo die Sprache oft roh und derb ist, bleibt die Sprache in der Weimarer Klassik den sich selbst gesetzten Regeln treu. Goethe, Schiller, Wieland und Herder bildeten das „Viergestirn“ der Weimarer Klassik. Es gab natürlich auch noch andere Autoren, die typische Werke veröffentlichten, doch niemand übertraf die Fülle und die Popularität dieser vier Autoren.

Das vorliegende Gedicht umfasst 35 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Johann Gottfried Herder ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Kind der Sorge“, „Das Orakel“ und „Das Ross aus dem Berge“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Mechanik des Herzens“ weitere 413 Gedichte vor.

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