Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt von Christian Morgenstern

Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt…
Es stammt von dir. Es sei von neuem dein
Da, wo ich jetzo will hinaus, hinein,
bin ich nicht mehr auf dich gestellt.
Da gilt der blasse Geist allein,
den ich mir formte über dir
ach, nur wie einen blassen Opferrauch, –
da gilt nur noch der ach, so schwache Hauch,
der von dem CHRISTUS lebt in mir.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
66
Entstehungsjahr
1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, der zwischen 1871 und 1914 lebte. Morgensterns Schaffen fällt somit in die Epoche der literarischen Strömungen des Naturalismus, Impressionismus und Expressionismus, wobei er am vieldeutigsten und komplexesten in seinen späten Werken wird. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Übergang von der Romantik zum Symbolismus gewinnen seine Gedichte an Bedeutung.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr still, nachdenklich und fast schwer. Es scheint, als wäre das lyrische Ich dabei, einen Abschied zu nehmen, zugleich jedoch auch sich auf eine spirituelle Reise zu begeben.

Inhaltlich geht es darum, dass das lyrische Ich etwas in die Welt zurücklässt, von der es sagt, dass es von dort stammt. Es macht deutlich, dass es sich an einen Ort zurückzieht, wo es nicht mehr von der Welt abhängig ist. Hier wird nur noch der „blasse Geist“ seinen Wert haben, den das lyrische Ich über der Welt formte. Es beschreibt diesen wie einen blassen Opferrauch und den kaum wahrnehmbaren Atem, der von dem Christus in ihm lebt.

Dies lässt darauf schließen, dass das lyrische Ich sich von den Materialien der Welt distanziert und mehr zu dem Geistigen und Spirituellen hingezogen fühlt. Es betont die Schwäche, doch gleichzeitig auch die Bedeutung des christlichen Geistes, der in ihm lebt. Es könnte sich hierbei um eine Bezugnahme auf den Prozess der Vergänglichkeit und der Vergeisterung handeln, ein häufiges Motiv in Morgensterns Gedichten.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in neun Verse unterteilt und weist eine rhythmische Struktur auf. Der Gebrauch der direkten Anrede „o Welt“ gibt dem Gedicht einen persönlichen und umfassenden Charakter. Die Sprache ist einfach und klar, aber dennoch metaphorisch, mit der Benutzung von Bildern und Symbolen, um tiefe und komplexe Gedanken und Emotionen auszudrücken. Insgesamt spiegelt es Morgensterns Meisterschaft in der Schaffung von lyrischer Poesie wider, die das Geistige und Transzendentale verdeutlicht.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1914. Der Erscheinungsort ist München. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 66 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 9 Versen. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Das Auge der Maus“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“ weitere 189 Gedichte vor.

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