Bim, Bam, Bum von Christian Morgenstern

Ein Glockenton fliegt durch die Nacht,
als hätt’ er Vogelflügel;
er fliegt in römischer Kirchentracht
wohl über Tal und Hügel.
 
Er sucht die Glockentönin BIM,
die ihm vorausgeflogen;
d.h. die Sache ist sehr schlimm,
sie hat ihn nämlich betrogen.
 
„O komm“, so ruft er, „komm, dein BAM
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erwartet dich voll Schmerzen.
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Komm wieder, BIM, geliebtes Lamm,
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dein BAM liebt dich von Herzen!“
 
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Doch BIM, daß ihr’s nur alle wißt,
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hat sich dem BUM ergeben;
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der ist zwar auch ein guter Christ,
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allein das ist es eben.
 
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Der BAM fliegt weiter durch die Nacht
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wohl über Wald und Lichtung.
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Doch, ach, er fliegt umsonst! Das macht,
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er fliegt in falscher Richtung.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Bim, Bam, Bum“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
112
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Bim, Bam, Bum“ erhalten wir von dem deutschen Autor Christian Morgenstern, dessen Lebensdaten (1871-1914) uns eine Einordnung in die literarische Epoche des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts möglich machen. Auf den ersten Blick wirken die Verse leicht und spielerisch, doch eine tiefere Interpretation offenbart einen teils humoristischen, teils melancholischen Inhalt.

In einfachen Worten handelt das Gedicht vom Glockenton „BAM“, der durch die Nacht fliegt und seine Partnerin „BIM“ sucht, die ihn jedoch für „BUM“ verlassen hat. „BAM“ ruft voller Schmerz und Liebe zu „BIM“, aber seine Bemühungen scheinen zwecklos zu sein, weil er in die falsche Richtung fliegt.

Das lyrische Ich könnte hier die Stimme sein, die uns die traurig-komische Geschichte von „BAM“ erzählt. Dieses lyrische Ich drückt eine Art Resignation und schelmischen Humor aus. Die Wortspiele und personifizierten Glockentöne spiegeln die Ironie wider und es scheint eine Aussage getroffen zu werden über die Unsinnigkeit mancher Bemühungen und die Unvohersehbarkeit der Liebe.

Die Form des Gedichts ist durch fünf Strophen mit jeweils vier Versen geprägt und folgt somit einer strikten Struktur. In Bezug auf Sprache und Stil lässt sich eine Präsenz von Reimen und Alliterationen erkennen, die dem Text einen melodischen, fast liedartigen Charakter verleihen. Zudem verwendet Morgenstern humorvolle und verspielte Begriffe wie „Bim, Bam, Bum“ und „geliebtes Lamm“, die der ernsten Thematik von Trennung und unerwiderter Liebe einen komischen Anstrich geben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Bim, Bam, Bum“ des Autors Christian Morgenstern. Der Autor Christian Morgenstern wurde 1871 in München geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1887 bis 1914 entstanden. Erschienen ist der Text in Zürich. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 112 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Die Gedichte „Bedenke, Freund, was wir zusammen sprachen“, „Brief einer Klabauterfrau“ und „Brüder!“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Bim, Bam, Bum“ weitere 189 Gedichte vor.

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