Bundeslied der Galgenbrüder von Christian Morgenstern
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O schauerliche Lebenswirrn, |
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wir hängen hier am roten Zwirn! |
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Die Unke unkt, die Spinne spinnt, |
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und schiefe Scheitel kämmt der Wind. |
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O Greule, Greule, wüste Greule! |
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Du bist verflucht! so sagt die Eule. |
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Der Sterne Licht am Mond zerbricht. |
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Doch dich zerbrach’s noch immer nicht. |
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O Greule, Greule, wüste Greule! |
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Hört ihr den Huf der Silbergäule? |
11 |
Es schreit der Kauz: pardauz! pardauz! |
12 |
da taut’s, da graut’s, da braut’s, da blaut’s! |
Details zum Gedicht „Bundeslied der Galgenbrüder“
Christian Morgenstern
3
12
75
nach 1887
Moderne
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht, „Bundeslied der Galgenbrüder“, wurde von Christian Morgenstern verfasst, einem bekannten Dichter des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Aufgrund seines Todesdatums im Jahr 1914, könnte man das Gedicht der Epoche des Symbolismus oder der späten deutschen Romantik zuordnen, da Morgenstern oft für seine lyrische und imaginäre Sprache bekannt war.
Beim ersten Lesen fällt die dunkle, fast morbide Stimmung des Gedichts auf. Es gibt Elemente des Unheimlichen und Irrealen, die die Aufmerksamkeit des Lesers erregen. Insgesamt scheint das Gedicht eine gewisse düstere Atmosphäre zu erzeugen.
Inhaltlich handelt das Gedicht von einer Gruppe, die als „Galgenbrüder“ bezeichnet wird. Sie scheinen in einer Art Elend oder Verwirrung gefangen zu sein. Sie beschreiben ihre Situation als bedrohlich, mit Bildern einer Unke und einer Spinne, die ihre unheimlichen Aktivitäten fortsetzen, während der Wind ihre schiefen „Scheitel“ kämmt. Das lyrische Ich drückt weiterhin eine Art von Angst oder Unsicherheit aus, vielleicht sogar eine Art Fluch, der durch die metaphorische Sprache der Eule symbolisiert wird. Es gibt auch einen Hinweis auf eine Art Transformation oder Veränderung, die durch die Zeilen „da taut's, da graut’s, da braut’s, da blaut’s“ angedeutet wird.
In Bezug auf die Form folgt das Gedicht einem festen, regelmäßigen Versschema. Es besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Zeilen. Es verfügt über eine klare, rhythmische Struktur, die wahrscheinlich dazu beiträgt, eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre zu erzeugen.
Die Sprache des Gedichts ist bemerkenswert für ihre lebhaften und bildlichen Beschreibungen. Morgenstern nutzt figurative Sprache und Symbolik, um eine unheimliche und unruhige Atmosphäre zu erzeugen. Die wiederholten Ausrufe „O Greule, Greule, wüste Greule!“ dienen dazu, die Ungewissheit und Angst des lyrischen Ichs zu betonen. Insgesamt nutzt Morgenstern die Sprache, um eine Welt zu beschreiben, die gleichzeitig verwirrend, bedrohlich und geheimnisvoll ist.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Bundeslied der Galgenbrüder“ ist Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1887 und 1914. Der Erscheinungsort ist Zürich. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 75 Worte. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „An den Andern“, „An eine Freundin“ und „Anto-logie“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Bundeslied der Galgenbrüder“ weitere 189 Gedichte vor.
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