Brief einer Klabauterfrau von Christian Morgenstern
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‚Mein lieber und vertrauter Mann, |
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entsetzlieber Klabautermann, |
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ich danke dir, für was du schreibst, |
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und daß du noch vier Wochen bleibst. |
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Die ‚Marfa‘ ist ein schönes Schiff, |
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vergiß nur nicht das Teufelsriff; |
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ich lebe hier ganz unnervos, |
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denn auf der Elbe ist nichts los. |
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Bei einem Irrlicht in der Näh |
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trink manchmal ich den Fünfuhr-Tee, |
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doch weil sie leider böhmisch spricht, |
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verstehen wir einander nicht. |
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1. 6. 04. Stadt Trautenau. |
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Deine getreue Klabauterfrau.‘ |
Details zum Gedicht „Brief einer Klabauterfrau“
Christian Morgenstern
4
14
70
nach 1887
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Brief einer Klabauterfrau“ ist von Christian Morgenstern, einem deutschen Schriftsteller, der von 1871 bis 1914 lebte. Dies lässt darauf schließen, dass das Gedicht wahrscheinlich während des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts entstanden ist.
Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als eine Art persönliche Unterhaltung zwischen einer Klabauterfrau und ihrem Gatten, dem Klabautermann. Die Atmosphäre scheint dabei heiter und liebevoll, allerdings mit einem Hauch von Melancholie durch die Trennung der beiden.
Der Inhalt des Gedichts dreht sich um einen Brief, den die Klabauterfrau an ihren Ehemann sendet. Sie zeigt Dankbarkeit für seinen Brief, freut sich, dass er noch vier Wochen auf See bleibt und warnt ihn auf humorvolle Weise vor der Gefahr eines Teufelsriffs. Sie teilt ihm mit, dass in ihrer Umgebung alles ruhig ist und sie mit einem Irrlicht Tee trinkt, obwohl sie sich aufgrund der Sprachbarriere nicht richtig verstehen können. Der Brief endet mit Datum und Ort sowie einer liebevollen Unterschrift von der Klabauterfrau an ihren Mann.
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit insgesamt 14 Versen. Die ersten drei Strophen haben jeweils vier Verse, die vierte und letzte Strophe allerdings nur zwei. Die Sprache ist einfach und klar, mit gelegentlichem Gebrauch von bildlichen und humorvollen Ausdrücken.
Der Hauptgedanke des Gedichts scheint die Verbindung zu sein, die trotz physischer Trennung besteht. Die Klabauterfrau nimmt sich die Zeit, ihrem Mann zu schreiben und aus ihrem Alltag zu berichten, trotz der eher monotonen Trivialität. Die Sehnsucht und Liebe zu ihrem Mann wird besonders durch die humorvolle und liebevolle Art und Weise betont, in der sie ihm schreibt. Sie nutzt die Gelegenheit, ihm zu versichern, dass sie sicher ist und es ihr gut geht; sie drückt damit ihre Sorge um ihn aus und betont zugleich die Tatsache, dass sie auf seine Rückkehr wartet. Die Botschaft des Gedichtes könnte also von der Liebe und Verbundenheit zwischen den Ehepartnern, trotz Trennung und Entfernung, handeln.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Brief einer Klabauterfrau“ ist Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Zwischen den Jahren 1887 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Zürich. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 70 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „An den Andern“, „An eine Freundin“ und „Anto-logie“. Zum Autor des Gedichtes „Brief einer Klabauterfrau“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.
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