P. K von Eduard Mörike
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Täglich verletzt euch sein Witz, doch könnt ihr den |
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Alten nicht missen: |
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Flucht ihr ihm heute, gewiß schmeichelt ihr morgen |
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ihn her. |
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Trocken erst sitzt er im fröhlichen Kreis; bald wagt es |
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ein Schlaukopf, |
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Reizt ihn leise von fern, scheinbar bemerkt er es |
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nicht. |
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Jetzo faßt er den Mann sich ins Aug mit Schweigen |
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und wieget |
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Sachte, sachte das Haupt, und - nun, ihr kennt ja |
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das Spiel |
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Wohl mit dem Vogel von Holz? Erst zielt der eiserne |
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Schnabel, |
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Trifft ins Schwarze - herauf rauschet mit Lachen |
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Hanswurst. |
Details zum Gedicht „P. K“
Eduard Mörike
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16
88
1804 - 1875
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „P. K.“ wurde von Eduard Mörike verfasst, einem bedeutenden deutschen Dichter der Biedermeierzeit und des Realismus, der von 1804 bis 1875 lebte.
Der erste Eindruck, den das Gedicht hinterlässt, ist jener einer humorvollen, lebendigen Szene in einer Gesellschaft, die durch ihre Konfrontation mit einer schelmischen Figur belebt wird.
Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich die Figur eines älteren, scharfsinnigen Mannes, der zunächst unauffällig und eher trocken in einem geselligen Kreis sitzt. Dieser Mann wird jedoch durch eine andere, schlauere Person gereizt, wodurch er zum Handeln provoziert wird. Der ältere Mann reagiert auf die Provokation in stiller Beobachtung, schaut seinem Gegenüber tief in die Augen und schüttelt langsam den Kopf. Die Szene gipfelt in einem unerwarteten, lustigen Witz des älteren Mannes, der die Gesellschaft zum Lachen bringt. Dies wird durch das Bild des Holzvogels mit dem eisernen Schnabel illustriert, der ins Schwarze trifft und zum Höhepunkt des Geschehens führt. Das lyrische Ich zeigt uns ein Bild von Geselligkeit, in dem Humor und Schelmerei trotz möglicher Blessuren geschätzt und herbei gesehnt werden.
Formal besteht das Gedicht aus 16 Versen, die in einer einzigen Strophe angeordnet sind. Seine Struktur ist damit eher ungewöhnlich und weist nicht die gängigen Merkmale eines geregelten Strophen- und Reimschemas auf. Sprachlich setzt Mörike auf ausdrucksstarke Bilder und sinnliche Wahrnehmungen, um das gesellige Geschehen und das Verhalten der Beteiligten zu beschreiben. Der Witz des alten Mannes wird mit dem Bild des Holzvogels visualisiert, der ins Schwarze trifft, was eine humorvolle und überraschende Auflösung der Szene darstellt. Die Sprache ist lebendig und anschaulich, was dazu beiträgt, das Geschehen für den Leser greifbar und unterhaltsam zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mörikes Gedicht „P. K.“ eine lebendige Szene geselliger Kommunikation zeichnet, in der ein schelmischer älterer Mann durch listige Provokation zum humorvollen Höhepunkt der Unterhaltung beiträgt. Das Gedicht spiegelt damit das gesellschaftliche Leben der Biedermeierzeit wider, in dem die Kultur des geselligen Beisammenseins und der humorvollen Unterhaltung einen hohen Stellenwert hatte.
Weitere Informationen
Eduard Mörike ist der Autor des Gedichtes „P. K“. Mörike wurde im Jahr 1804 in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1820 und 1875. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Biedermeier kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Mörike handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 88 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Eduard Mörike sind „Im Frühling“, „Septembermorgen“ und „Nimmersatte Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „P. K“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.
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