Mörike, Eduard

Geboren
* 8.09.1804
in Ludwigsburg
Gestorben
4.06.1875
in Stuttgart
Kurzinfo
deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer sowie Pfarrer
Pseudonyme
Mörike, Eduard Friedrich Phillip
Mörike, Ed.
Mörike, E.
Mörike, Edouard
Berufe
Schriftsteller, Liederdichter, Lyriker, Prosaist, Lehrer, Zeichner & Pfarrer
Wirkungsort
Ludwigsburg, Stuttgart & Cleversulzbach
Literaturepoche
Biedermeier

Eduard Mörike - Biografie

Eduard MörikeIn Ludwigsburg wurde Eduard Mörike am 8.09.1804 geboren. Mörike verstarb in Stuttgart am 4.06.1875. Er wurde 70 Jahre alt. Eduard Mörike war ein bekannter deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer sowie Pfarrer. Für die Epoche Biedermeier war Mörike ein typischer Vertreter. Zeitlich lässt sich die genannte Epoche folgendermaßen einordnen: Biedermeier (1815 bis 1848). Das literarische Schaffen von Mörike konzentrierte sich auf die Orte Ludwigsburg, Stuttgart und Cleversulzbach. Das heißt an diesen Orten war der Schriftsteller besonders aktiv. Auf abi-pur.de sind momentan sehr viele Gedichte von Eduard Mörike abrufbar. In unserer Datenbank sind zum Autor 172 Gedichte verfügbar. „Abreise“, „Abschied“ und „Agnes“ sind bekannte Gedichte des Dichters.

Seine Eltern waren Charlotte (1771 - 1841) und Karl Mörike (1763 - 1817). Aus dieser glücklichen Ehe gingen nicht weniger als 13 Kinder hervor, wobei viele schon bei der Geburt starben. Als siebtes Kind wurde Eduard Friedrich am 8. September 1804 in Ludwigsburg geboren. Eduard Mörike hatte eine sehr starke Bindung zu seiner Familie. Der Vater war aufgrund seines äußerst geschäftsvollen Amtes als Stadt- und Amtsarztes selten zu Hause. Die Mutter war jedoch stets für die Kinder da. Mörikes verbundenes Gefühl unbedingter Sympathie, Zärtlichkeit und Fürsorge richtete sich aber besonders an seinen älteren Bruder Karl (1797 - 1848).

Mörike wurde älter, und man machte sich Gedanken über seine Zukunft. Der Vater wünschte nicht, dass ein Sohn seinen Beruf ergreifen sollte. Für Mörike wurde daher ein Beruf ausgewählt, der sich dem geistlichen Stande widmete. So musste er im Frühjahr 1811 als sechsjähriger Junge auf die Lateinschule nach Ludwigsburg, um dort die besten Voraussetzungen für sein Leben erlangen zu können. Doch in Mörikes Kindheit trat ein Ereignis ein, das leider für seinen weiteren Lebensweg eine große Bedeutung hatte. Das Oberhaupt der Familie und der alleinige Ernährer erlitt einen Schlaganfall. Nach langjährigem Siechtum starb Mörikes Vater schließlich im September 1817. Eduard Mörike selbst war zu diesem Zeitpunkt erst 13 Jahre alt.

Obwohl dieser Verlust ein herber Schlag für die Familie war, wurde sie doch von den verschiedensten Seiten tatkräftig unterstützt. Der Onkel, Obertribunalrat Friedrich Eberhard von Gorgii, erklärte sich bereit, den jungen Mörike in seinem Haushalt aufzunehmen. Von dort aus konnte Eduard Mörike das Stuttgarter Gymnasium besuchen. Er wurde dort allerdings nur ein Jahr lang unterrichtet, da er ab Ostern 1818 in der damals neuerrichteten Klosterschule in Urach aufgenommen wurde. Die dort herrschenden Erziehungsmethoden waren ziemlich rüde. Nach strikten Regeln und einem äußerst konservativen Regement musste gelebt werden. Mörike konnte dies nicht ertragen und war ständig unzufrieden.

Seine schulischen Leistungen verschlechterten sich daher rapide, seine Lehrer beklagten sich über seine Lustlosigkeit und sein geringes Interesse. Viel eher begeisterte sich Mörike für die wunderschöne Landschaft um Urach herum. Genauso gerne schloß er Freundschaften und pflegte sie sowohl mit persönlichen Besuchen als auch durch regen Briefwechsel. Schon vor der Uracher Zeit hatte Mörike Klärchen Neuffer, eine gleichaltrige Cousine, bei Besuchen kennengelernt und sie liebgewonnen. Es entwickelte sich eine vorübergehende kindliche Liebe, deren Idylle von hinreißender Liebenswürdigkeit in verschiedenen Gedichten erzählt wird (zum Beispiel „Nächtliche Fahrt“, „Erinnerung“).

Während der Uracher Klosterschulzeit freundete sich Eduard Mörike auch mit einigen Gleichaltrigen an. So verstand er sich besonders gut mit Wilhelm Hartlaub, der ihm sein ganzes Leben lang treu und zuverlässig zur Seite stand. Ebenso nennenswert wäre Wilhelm Waiblinger, ein vielversprechender junger Dichter. Ihm hat es Mörike zu verdanken, dass er angeregt wurde, Goethes Lyrik und die Literatur anderer großer Schriftsteller zu studieren (zum Beispiel Schiller, Shakespeare, Hölderlin, Klopstock).

Im Hebst 1822, nach vierjähriger Schulzeit in Urach, begann für Eduard Mörike im Alter von 18 Jahren die dritte Etappe in seiner Erziehung zum württembergischen Landpfarrer: Das Theologiestudium in Tübingen. Seine Leistungen waren mangelhaft. Vorschriften beachtete er kaum, was letztendlich dazu führte, dass er viele verhängnisvolle Strafen bekam. Mörike beeindruckte dies jedoch wenig. Er ging mit einem neuen Freund Ludwig Amandus Bauer spazieren, zog sich mit ihm in ruhige Winkel zurück. Dann flüchteten sich die zwei Freunde in ein erdichtetes Land der Sehnsucht, dem sie den Namen „Orplid“ gaben. Sie stellten sich eine traumhafte Insel vor, die sie in ihrer Phantasie mit Göttinnen und Göttern, Elfen und Kobolden bevölkerten. Sie träumten, dichteten und lebten in dieser Phantasiewelt, die für sie „zum Sinnbild für die Sehnsucht nach Weite, Geheimnis und Abenteuer, nach paradiesischer Ursprünglichkeit“ wurde.

Als Mörike in den Osterferien 1823 bei einem Freund zu Gast war, lernte er die zwei Jahre ältere Maria Meyer kennen. Sie taucht in Mörikes Gedichten als „Peregrina“, in seinem Roman „Maler Nolten“ als Elisabeth auf. Ihre ungewöhnliche Schönheit, ihre Anmut und ihr geheimnisvolles Gehabe faszinierten Mörike. Nach den Ferien wurden leidenschaftlich Briefe gewechselt. Doch Mörike war unsicher. Diese Liebe erlebt er als schicksalshaft, als erotische Verlockung und somit als Gefährdung für sich selbst. Aus diesem Grund hatte Mörike auch wahrscheinlich ein erneutes Wiedersehen abgelehnt. Den erst Neunzehnjährigen traf dies trotzdem sehr hart. Er war verwirrt, tief verstört und verzweifelt, was sich in seiner Dichtung zu dieser Zeit widerspiegelte. Hinzu kam, dass einer seiner Brüder bereits mit 17 Jahren verstarb. Nach vierjähriger Tübinger Zeit beendete Mörike sein Studium im Oktober 1826 mit dem theologischen Abschlußexamen.

Mit dem Verlassen des Tübinger Stifts begann für Mörike die „Vikariatsknechtschaft“, die in seinem Fall acht Jahre andauerte. Eine stellvertretende Amtsausübung als Pfarrgehilfe war ziemlich demütigend. Er verweilte in verschiedenen Gemeinden, hatte sowohl längere als auch kürzere Aufenthalte. Teilweise hatte Mörike große Zweifel an seinem Beruf, bedingt auch durch die höchst unzufriedene Lage der Vikariatsknechtschaft. Doch nach einiger Zeit konnte er die Zweifel ausräumen, er fand wieder Spaß an seiner Arbeit. Trotzdem musste Mörike aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes um kurzzeitige Beurlaubung bitten. In dieser Erholungspause kam in Mörike der Wunsch auf, freier Schriftsteller zu werden, um so seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Er hatte das Glück, sich bei einem Stuttgarter Verlag verpflichten zu dürfen. Dort sollte er für eine Zeitung Beiträge liefern. Doch leider scheiterte Mörike, da er das Schreiben als Zwang ansah und sich unter Druck gesetzt fühlte. So kehrte Mörike im Februar 1829 reumütig als nun nicht mehr ganz unbekannter Dichter in sein Amt als Pfarrgehilfe zurück.

Sogleich am ersten Tag in seiner neuen Gemeinde lernte Eduard Mörike die Frau kennen, mit der er sich nur kurze Zeit später verlobte: die damals 22 - jährige Luise Rau. Nach den unglücklichen Erfahrungen mit Klärchen Neuffer und Maria Meyer schöpfte Mörike nun neuen Mut und sah im Traum seine Verlobte bereits als Ehefrau. Mörike wurde jedoch bald wieder an einen anderen Standort versetzt. Aber mit der Aussicht auf Ehe wechselte er Briefe mit seiner Luise. Diese Briefe enthielten eine Vielzahl von Liebeserklärungen. Es entstanden die schönsten Gedichte („Verborgenheit“). Mörike widmete sich in dieser Zeit vollständig seinem Amt und fand darin Genugtuung. In stiller Abgeschiedenheit verfaßte er seinen einzigen Roman „Maler Nolten“ und schrieb weitere Gedichte. Gelegentlich beschäftigte er sich auch mit Goethes Werken.

Ende 1833 kam es zur Auflösung der Verlobung mit Luise Rau. Man trennte sich aus Gründen, die nicht genauer nachvollziehbar sind. Vorwürfe von Lieblosigkeit und Untreue, Verdächtigungen oder Mißverständnisse - man kann die genauen Gründe heute nicht mehr nachvollziehen. Gewiss ist, dass eine nicht enden wollende berufliche Misere ebenfalls zu einer völlig zerrütteten Verfassung Mörikes führte. Er schrieb: „Ich bin seit Wochen wie ein gehetztes Wild, unstet, fast heimatlos, uneins mit mir selbst und möchte mein Schicksal mit Füßen treten.“

Nach langen Jahren des Wartens und den beschwerlichen Wechseln von Gemeinde zu Gemeinde als Pfarrgehilfe wurde Mörike als 30 - jähriger in die Pfarrei nach Cleversulzbach (in der Nähe von Heilbronn) berufen. Er durfte dort ein stattliches und geräumiges Pfarrhaus mit schönem Garten in Besitz nehmen, wohnte darin mit seiner Mutter und seiner Schwester Klärchen. Die Gemeinde zählte 600 - 700 Einwohner. Mörike erhoffte sich wenig Belastung durch Amtsgeschäfte, er wollte möglichst viel Zeit für sich selbst und seine Dichtungen aufbringen. Diese Wünsche erwiesen sich allerdings als utopisch. Daher empfand Mörike die Amtspflicht als eine ständig drückende Mühsal, die viel Kraft von ihm abverlangte. Mörike, ein ruhiger und sensibler Mensch, war es gewohnt, seine Gedanken niederzuschreiben.

Er behielt seine Gefühle meist bei sich, konnte kaum darüber sprechen. Seine große Fähigkeit bestand darin, sprachlich Einwandfreies niederzukritzeln. Doch eine Predigt vor einer Gemeinde vorzutragen, erwies sich für Mörike als eine äußerst schwierige Aufgabe. In dieser Zeit war er psychisch sehr angeschlagen. Die Schwierigkeiten und Probleme im Amt machten sich außerdem in vielen gesundheitlichen Problemen bemerkbar. Hinzu kam noch, dass Mörikes Mutter im April 1841 im Alter von 70 Jahren überraschend an einer Brustfellentzündung verstarb. Mörike war erschüttert. Er hatte mit seiner Mutter ein sehr inniges Verhältnis. Dieser schwere Verlust und der labile Gesundheitszustand führten dazu, dass Mörike im Juni 1843 einen Brief an den König Wilhelm I. von Württemberg schrieb und darin um vorzeitige Entlassung aus seinem Amt bat. Dem damals erst 39 Jährigen wurde die Versetzung in den Ruhestand unter dem Vorbehalt einer Wiedereinstellung bei Genesung genehmigt.

Ohne jegliche berufliche Verpflichtungen konnte der doch meist rüstige Pensionär seinen Herzensangelegenheiten nachgehen. So pflegte er literarische Verbindungen, verkehrte mit hochrangigen Musikern oder Schriftstellern (zum Beispiel mit Justinus Kerner oder Ludwig Uhland), ließ sich von Theaterstücken beeindrucken oder nahm Einladungen an. Des weiteren zog Mörike sich auch gerne zurück und las, schrieb oder zeichnete.

Trotz der Ruhe und Idylle in Cleversulzbach war ihm die Politik nicht gleichgültig, was wir heute aus zahlreichen überlieferten Briefen erfahren können, in denen er sich zum politischen Geschehen äußerte. Mörike war jedoch nicht der Typ Mensch, der sich lautstark und aktiv für etwas einsetzte. Er kritisierte die von ihm geschätzten Dichter, die die Poesie mit der Politik verbanden. Für Mörike gab es nur die eine „wahre Poesie“, „die zu sich selbst befreite Poesie“, in der die Politik und das Weltgeschehen nichts zu suchen hatten.

Die Geschwister Mörike, Klärchen und Eduard, fanden nach zweimaligem Standortwechsel in Bad Mergentheim (südlich von Würzburg) ein dauerhaftes neues Quartier. Das Leben an der Grenze des Existenzminimums ließ aber nur eine bescheidene Wohnung im Hause des Oberstleutnants von Speeth zu, die man im April 1845 bezog. Mit dem Wohnortwechsel trat eine weitere Person in Mörikes Leben. Er empfand große Zuneigung für die Tochter seines Vermieters: Margarethe Speeth, damals 27 Jahre alt. Nach einer jahrelangen schwierigen Dreiergemeinschaft mit Margarethe und Mörikes Schwester Klärchen faßte Mörike endlich den tollkühnen Entschluss zur Heirat. Obwohl Eduard Mörike von vielen Seiten gewarnt worden war, fand die Hochzeit am 25. November 1851 zwischen dem 47 jährigen pensionierten Pfarrer und der 32 jährigen Margarethe Speeth statt.

Schwere persönliche Verluste, wie der Tod von guten Freunden oder Bekannten (1846 Ludwig Bauer, Tod des Schwiegervaters), die ewige Geldnot, die zur größten Sparsamkeit amhielt und die damit verbundene Sorge um das Nötigste waren ein nie ganz abzuschüttelndes Elend für Mörike. Daher hatte sich Mörike schon vor seiner Heirat um die Sicherung der materiellen Lage bemüht. Im Herbst 1851 fand er als Literaturlehrer am Königlichen Katharinenstift in Stuttgart eine feste Anstellung. Im gleichen Jahr bezogen die Neuvermählten zusammen mit Klara an Mörikes Arbeitsplatz, in Stuttgart, eine Wohnung. Die Eheschließung und die Lehrtätigkeit bewirkten, dass Mörike seine psychische Krise überwinden konnte. Sein Selbstvertrauen wurde sogar beträchtlich gestärkt. Der Wechsel in die Residenzstadt mit ihren vielfältigen musikalischen und literarischen Anregungen gaben Mörike ebenfalls neuen Schwung und weckten seine dichterische Produktivität aufs neue. So erschien im Mai 1853 das Märchen „Das Stuttgarter Hutzelmännlein“.

Das zunächst noch ungetrübte Eheglück zwischen Margarethe und Eduard Mörike erreichte einen Höhepunkt, als die Töchter Fanny (1855) und Marie (1857) geboren wurden. In den folgenden Jahren, geprägt von einem idyllischen Familienleben, entstanden viele „versus familiares“. Darunter versteht man Verse, die Mörike sowohl an Verwandte als auch an Bekannte verschickte. Er verschickte kurze Verse voller Dankbarkeit an die unterschiedlichsten Personen. Mörike verfaßte sogar im Namen anderer Verse für besondere Anlässe (zum Beispiel für Geburtstage oder Namenstage). In diesen Versen, aber auch in den meisten Gedichten wird Mörikes Hang zum Musikalischen deutlich.

Aufgrund seiner herausragenden Leistungen in seinen Werken, besonders in denen der Lyrik, wurde Mörike schon zu Lebzeiten gewürdigt. Mörike wurde 1852 von der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen zum Ehrendoktor ernannt. 1856 bekam Mörike den Professorentitel und 1864 wurde er mit dem Ritterkreuz Erster Klasse des württembergischen Friedrich Ordens ausgezeichnet.

Anfang der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts häuften sich jedoch die Spannungen und Zerwürfnisse in seiner Ehe. Mörike war mit Margarethe nicht glücklicher als mit seinen vorherigen Geliebten. Er war harmoniebedürftig und sehnte sich nach einer vollkommenen Ehe als Einheit ohne Meinungsverschiedenheiten. Dieser Wunsch ging jedoch nicht in Erfüllung. Ein weiterer, vielleicht der ausschlaggebende Grund für die Trennung nach 22 Jahren Ehe, mag auch die unzertrennliche Lebens- und Liebesgemeinschaft der Geschwister Mörike gewesen sein. Nach quälenden Auseinandersetzungen gingen Margarethe und Eduard Mörike im Herbst 1873 auseinander. Mörike flüchtete mit seiner Schwester Klärchen und der jüngeren Tochter Marie nach Fellbach bei Waiblingen, wo er ein ganz zurückgezogenes Leben führte.

Im Alter produzierte Mörike nur noch wenige Werke. Er arbeitete an einer zweiten Fassung seines Romans „Maler Nolten“, konnte dieses Werk aber nicht mehr zum Abschluss bringen. Die Lehrverpflichtungen am Katharinenstift waren längst zur drückenden Last Mörikes geworden. Daher bat er im Alter von 62 Jahren (im November 1866) um Entlassung und wurde dann in allen Ehren und unter Weiterbezahlung des vollen Gehalts verabschiedet. In Mörikes letzten Lebensjahren reiste er viel. Er pflegte Freundschaften durch Aufenthalte bei Bekannten und Verwandten.

Im Frühjahr 1875 wurde Mörike im Alter von 71 Jahren bettlägerig. Seine Schwester Klärchen war es, die Mörike in schwerer Krankheit beiseite stand. Auf Wunsch Mörikes ließ sie auch seine Frau Margarethe ans Krankenbett rufen. Am 4. Juni 1875 verschickte die Schwester dann folgende Worte: „Diesen Morgen um acht Uhr verschied sanft, fast unmerklich, aber nach qualvollen Schmerzen, die die ganze Nacht andauerten, unser geliebter Eduard.“

Mörikes Werke bestanden hauptsächlich aus lyrischen Dichtungen. Liebend gerne behandelte er darin die „Natur“, die er in einer engen Beziehung zum Menschen sah. Oftmals redet das lyrische Ich die Natur an, fordert sie auf, bittet oder beschwört sie. Die Natur wiederum trägt menschliche Züge, wird personifiziert. Die wechselnden Naturbeschreibungen seiner Gedichte stehen als Metaphern für Stimmungen und Gefühle des lyrischen Ichs: Trauer, Glück und Sehnsucht. Genauso spielten Mörikes damalige Liebesbeziehungen eine große Rolle. So wirkten sich sowohl geglückte Beziehungen als auch Erinnerungen an die kurz zurückliegende Trennung von der Geliebten auf die Dichtungen aus.

Gleichermaßen war Mörike bestrebt, Dinge möglichst objektiv zu beschreiben, deren Ferne von den Menschen, Fremd - und Abgeschlossenheit er beklagte. Zu dem Unverwechselbaren aber, das Mörikes Gedichte auszeichnet, gehört die Musikalität. Daher fühlte sich Mörike besonders zur Form des Volksliedes und der Ballade hingezogen. Dabei wird die Vielseitigkeit und die Gewandtheit Mörikes deutlich. Nach einer bestimmten Reimordnung und nach festen Versformen wurde gedichtet, durch eine zusätzliche Verwendung einer vorgeschriebenen strophischen Ordnung entstanden künstlerisch vollendete Werke.

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