Septembermorgen von Eduard Mörike

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fließen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Septembermorgen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
30
Entstehungsjahr
1827
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Septembermorgen“ wurde von Eduard Mörike verfasst, der im 19. Jahrhundert, genauer in der Epoche des deutschen Biedermeier und der Romantik, lebte und wirkte.

Auf den ersten Blick wird man von einer ruhigen, fast sinnlichen Naturstimmung gepackt, die mit sehr bildhaften Beschreibungen die besondere Atmosphäre eines nebligen Septembermorgens einfängt.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich zu Beginn eine Welt, die im Nebel ruht - das heisst, es herrscht eine Art von Stillstand, alles ist im „Schlafmodus“, als wären die Natur und alles darin noch dabei, zu träumen. Der Wald und die Wiesen sind noch in diesen Traum eingehüllt. Mit dem „Fall des Schleiers“, also dem Lüften des Nebels, vollzieht sich dann aber ein Wechsel, die Welt erwacht langsam und der blaue Himmel wird sichtbar. Den veränderlichen Lauf der Jahreszeit zeigt der Dichter in der farblichen Veränderung der Landschaft, die durch das „Herbstkräftige“ und das „Golde fließen“ gekennzeichnet wird. Damit verbindet er das Erwachen der Natur und die sich ankündigende, aber noch warme Herbstzeit.

Zur Form und Sprache des Gedichts lässt sich sagen, dass es sich um ein Sechszeiler handelt. Der Rhythmus ist fließend und melodisch, die Sprache sehr bildhaft und anschaulich. Die Verwendung des Zustandspassivs in den ersten zwei Versen („ruhet“, „träumen“) vermittelt eine passive, eher in sich gekehrte Stimmung. Dagegen steht die Aktivität der folgenden Zeilen („siehst“, „fällt“), welche eine Veränderung und ein Aufwachen andeuten. Dadurch erzeugt Mörike einen Kontrast und zugleich eine Entwicklung im Gedicht. Es spiegelt somit den Übergang von der Nacht zum Tag und von der verträumten morgendlichen Stille zum lebendigen Alltag wider. Metaphorische Bilder wie der „Schleier“, der fällt, oder die „gedämpfte Welt“, die „in warmem Golde fließt“, verleihen dem Gedicht seine hohe poetische Qualität und ermöglichen vielschichtige Interpretationen.

Weitere Informationen

Eduard Mörike ist der Autor des Gedichtes „Septembermorgen“. Der Autor Eduard Mörike wurde 1804 in Ludwigsburg geboren. Im Jahr 1827 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Stuttgart. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Biedermeier zuordnen. Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 30 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 6 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Eduard Mörike sind „Lose Ware“, „Gesang Weylas“ und „Auf eine Christblume“. Zum Autor des Gedichtes „Septembermorgen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.

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