Gesang Weylas von Eduard Mörike

Du bist Orplid, mein Land!
Das ferne leuchtet;
Vom Meere dampfet dein besonnter Strand
Den Nebel, so der Götter Wange feuchtet.
 
Uralte Wasser steigen
Verjüngt um deine Hüften, Kind!
Vor deiner Gottheit beugen
Sich Könige, die deine Wärter sind.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Gesang Weylas“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
39
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorgestellte Gedicht ist „Gesang Weylas“ von Eduard Mörike, einem deutschen Lyriker des 19. Jahrhunderts. Demnach lässt sich das Gedicht zeitlich der Epoche des Biedermeier zuordnen, eine Zeit der politischen Restauration und sozialen Bürgerlichkeit.

Beim ersten Lesen des Gedichtes fällt eine ehrfürchtige, beinahe religiöse Stimmung auf. Das lyrische Ich scheint eine Landschaft zu beschreiben und diese zu verherrlichen.

Inhaltlich richtet sich das lyrische Ich an eine als „Orplid“ bezeichnete Landschaft oder Region. „Orplid“ scheint ein fernes Land zu sein, dessen besonnter Strand vom Meer dampfet und den Nebel erzeugt, der die Wangen der Götter feuchtet. Es entsteht der Eindruck einer mystisch-geheimnisvollen, göttlichen Landschaft, die jugendlich („Kind“) und zugleich uralt wirkt. Die Landschaft, oder genauer „Orplid“, besitzt eine so starke Anziehungskraft und Ausstrahlung, dass sich sogar Könige - die als Wärter von Orplids Attraktivität betrachtet werden - vor ihrer Gottheit beugen. Sie erhält damit eine hohe göttliche oder heilige Status.

Hinsichtlich der Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht in zwei Strophen zu je vier Versen eingeteilt ist. Es handelt sich somit um zwei Quartette. Die Sprache ist bildhaft und symbolisch, und es werden mehrere Metaphern verwendet. Das lyrische Ich verwendet eine erhöhte, beinahe feierliche Sprache, die dem mystischen Charakter der beschriebenen Landschaft entspricht. Der Sprecher scheint eine Art Liebeserklärung an die Landschaft, „Orplid“, zu formulieren - sein Land, das in der Ferne leuchtet und dessen Schönheit und Magie so intensiv sind, dass sie scheinbar göttliche Eigenschaften besitzt.

Insgesamt vermittelt das Gedicht also eindrucksvoll die Verehrung und Ehrfurcht des lyrischen Ichs vor der heiligen, übernatürlichen Landschaft „Orplid“. Der Fokus liegt weniger auf einer konkreten landschaftlichen Beschreibung, als vielmehr auf der romantischen Verzauberung und Erhabenheit, die die Landschaft ausdrückt.

Weitere Informationen

Eduard Mörike ist der Autor des Gedichtes „Gesang Weylas“. Der Autor Eduard Mörike wurde 1804 in Ludwigsburg geboren. Im Zeitraum zwischen 1820 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Biedermeier kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 39 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Eduard Mörike sind „Lose Ware“, „Auf eine Christblume“ und „Hülfe in der Not“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Gesang Weylas“ weitere 171 Gedichte vor.

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