Wanderlied von Eduard Mörike
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Entflohn sind wir der Stadt Gedränge: |
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Wie anders leuchtet hier der Tag! |
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Wie klingt in unsre Lustgesänge |
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Lerchensang |
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hier und Wachtelschlag! |
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Nun wandern wir und lassen gerne |
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Herrn Griesgram zu Haus; |
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Ein frischer Blick dringt in die Ferne |
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Nur immer hinaus! |
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Wir wandern bis der späte Abend taut, |
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Wir rasten bis der Morgen wieder graut. |
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Man lagert sich am Schattenquelle, |
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Wo erst das muntre Reh geruht; |
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Aus hohler Hand trinkt sich der helle |
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Kühle Trank |
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wohl noch eins so gut, |
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Nun wandern wir usw. |
Details zum Gedicht „Wanderlied“
Eduard Mörike
2
17
84
1804 - 1875
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Wanderlied“ wurde von dem deutschen Lyriker Eduard Mörike verfasst, der von 1804 bis 1875 lebte. Somit kann das Gedicht zeitlich in die Epoche des Biedermeier und des Realismus eingeordnet werden, wobei Mörike häufig als Vertreter der schwäbischen Schule der Romantik betrachtet wird.
Schon beim ersten Lesen des Gedichts wird ein Gefühl der Freude und Freiheit vermittelt, die mit dem Akt des Wanderns und dem Verlassen der städtischen Umgebung einhergehen. Das lyrische Ich und seine Begleiter erscheinen glücklich und erfüllt durch die einfachen Freuden, die die Natur und der Akt des Wanderns zu bieten haben.
Inhaltlich beschreibt das Gedicht das Erlebnis einer Wanderung aus der Stadt hinaus in die freie und leuchtende Natur. Es wird das Gefühl des Entfliehens vor dem städtischen Trubel und dem „Herrn Griesgram“ betont und das Eintauchen in eine ruhige, freudige und erfüllende Naturerfahrung thematisiert. Das lyrische Ich unterstreicht die Freude an der Einfachheit des Wanderns und an der Natur, wie zum Beispiel das Trinken aus einer „hohlen Hand“ und das Lauschen auf Vogelgesänge.
Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen, wobei die erste aus elf Versen und die zweite aus sechs Versen besteht. Es gibt keinen konsequenten Reimschema, was den freien und ungezwungenen Charakter des Wanderns unterstreicht.
Die Sprache des Gedichts ist recht schlicht und leicht verständlich und vermittelt somit ebenfalls das Gefühl der Einfachheit und Unkompliziertheit. Es gibt einige Bilder und Metaphern, wie dem „Herrn Griesgram“, der die Unzufriedenheit und Schwere der städtischen Welt symbolisiert. Mörike verwendet außerdem sprachliche Mittel wie Alliterationen („Wie anders leuchtet hier der Tag!“, „Wir wandern ...“) und Wiederholungen („Nun wandern wir ...“), die das fortlaufende Wandern und die kontinuierliche Bewegung unterstreichen.
Insgesamt ist „Wanderlied“ ein Gedicht, das den Kontrast zwischen Stadt und Natur und die Befreiung durch das Wandern betont. Es vermittelt ein Gefühl von Freude, Freiheit und Einfachheit.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Wanderlied“ ist Eduard Mörike. 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1820 und 1875. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Biedermeier zu. Der Schriftsteller Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 84 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Eduard Mörike sind „Im Frühling“, „Septembermorgen“ und „Nimmersatte Liebe“. Zum Autor des Gedichtes „Wanderlied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.
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