Pastoralerfahrung von Eduard Mörike

Meine guten Bauern freuen mich sehr;
Eine »scharfe Predigt« ist ihr Begehr.
Und wenn man mir es nicht verdenkt,
Sag ich, wie das zusammenhängt.
Sonnabend, wohl nach elfe spat,
Im Garten stehlen sie mir den Salat;
In der Morgenkirch mit guter Ruh
Erwarten sie den Essig dazu;
Der Predigt Schluß fein linde sei:
10 
Sie wollen gern auch Öl dabei.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Pastoralerfahrung“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Pastoralerfahrung“ ist von Eduard Mörike, einem deutschen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der die Biedermeierperiode in der deutschen Literatur maßgeblich geprägt hat. Mörike lebte von 1804 bis 1875.

Vom ersten Eindruck her scheint das Gedicht humorvoll und leicht ironisch zu sein. Mörike benutzt seine Rolle als Pfarrer, um die alltäglichen Begegnungen und Erfahrungen mit seiner Gemeinde auf humorvolle Weise zu beschreiben.

Im Inhalt des Gedichts geht es um die Beobachtungen des lyrischen Ichs, welche die Gemeindemitglieder und deren Verhalten gegenüber seinen Predigten beschreibt. Die Bauern, die ihm Freude bereiten, verlangen nach schärferen Predigten. Interessanterweise stellt er eine Verbindung zwischen dem Vorfall von Salatdiebstahl in seinem Garten am Vortag des Gottesdienstes und der Erwartung einer strengen Predigt der Bauern am nächsten Tag her. Dies interpretiert er so, dass der Salat den Essig in der Predigt repräsentiert, während das Öl, das die Bauern zuletzt auch gerne dabei hätten, für einen milden Abschluss der Predigt steht.

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit zehn Versen. Weitgehend handelt es sich um vierhebige Jamben. Allerdings folgt das Gedicht keinem strengen Reimschema, was zu seiner informellen und gesprächsähnlichen Stimmung beiträgt.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und unprätentiös, mit einer leichten Ironie, die die poetische Verbindung von menschlichem Verhalten und biblischen Anspielungen unterstreicht. Es kommen kaum Metaphern oder andere stilistische Mittel zum Einsatz, was das humorvolle und leicht zynische Ton des Gedichts unterstreicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mörikes „Pastoralerfahrung“ ein humorvoll-ironisches Gedicht ist, dass die Dynamiken innerhalb einer ländlichen Gemeinde des 19. Jahrhunderts stark hervorhebt.

Weitere Informationen

Eduard Mörike ist der Autor des Gedichtes „Pastoralerfahrung“. Im Jahr 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1820 bis 1875 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Biedermeier zu. Bei Mörike handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 59 Worte. Die Gedichte „Nimmersatte Liebe“, „Lose Ware“ und „Gesang Weylas“ sind weitere Werke des Autors Eduard Mörike. Zum Autor des Gedichtes „Pastoralerfahrung“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 171 Gedichte vor.

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