Der Philosoph einem Schurken von Christian Morgenstern

Er war ein Schuft. Warum es nicht bekennen?
Wir haben so wenig ihm zu verzeihn
wie jenen zu erhöhn, den Held wir nennen
Ein jeder war nur, der er mußte sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Der Philosoph einem Schurken“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Philosoph einem Schurken“ wurde von Christian Morgenstern verfasst, einem deutschen Dichter und Übersetzer, der von 1871 bis 1914 lebte. Er gehörte zur literarischen Bewegung des Symbolismus und Expressionismus, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa verbreitet war.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht durch seine Kürze und strukturierte Form besticht. Die lyrische Klarheit und der prägnante Charakter des Textes lassen auf tiefgründige Überlegungen und philosophische Ansätze schließen.

Inhaltlich setzt sich das lyrische Ich mit der Beurteilung und Bewertung moralischer Charaktere auseinander. Dabei wird die Frage aufgeworfen, warum man eine Person, die als Schuft bezeichnet wird, nicht als solchen anerkennt. Weiterhin führt das lyrische Ich aus, dass man genauso wenig Grund hätte, eine Person zu verzeihen, wie eine andere Person, die als Held bezeichnet wird, zu erhöhen. Letztendlich schließt das lyrische Ich mit der Aussage, dass jeder nur das war, was er sein musste.

Die Aussage des Gedichts lässt sich als eine Reflexion über die Tatsache interpretieren, dass moralische Charakterisierungen oft subjektiv und dependent von der spezifischen Situation und dem Rahmen sind. Menschen sind weder ausschließlich gut noch ausschließlich schlecht - sie sind einfach das, was sie sein müssen, geformt durch Umstände und Notwendigkeiten.

Formal handelt es sich um einen vierzeiligen Vierzeiler. Die Sprache ist klar und schnörkellos, ohne Metaphern oder verschachtelte Satzstrukturen. Dies unterstreicht die direkte, unverblümte Aussage des Gedichts. Morgensterns sprachliche Präzision und Wirtschaftlichkeit führen dazu, dass jede Zeile gewichtig und bedeutungsschwer ist.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Philosoph einem Schurken“ ist Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Im Zeitraum zwischen 1887 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 31 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „An den Andern“, „An eine Freundin“ und „Anto-logie“. Zum Autor des Gedichtes „Der Philosoph einem Schurken“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.

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