Vorfreude auf Weihnachten von Joachim Ringelnatz
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Ein Kind – von einem Schiefertafel-Schwämmchen |
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Umhüpft – rennt froh durch mein Gemüt. |
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Bald ist es Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht, |
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Dann blüht er Flämmchen. |
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Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt |
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Uns mild. – Es werden Lieder, Düfte fächeln. – |
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Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt, |
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Wird dann doch gütig lächeln. |
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Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes |
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Alle unfeindlich sind – einmal im Jahr! – |
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Uns alle Kinder fühlen eines Baumes. |
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Wie es sein soll, wie’s allen einmal war. |
Details zum Gedicht „Vorfreude auf Weihnachten“
Joachim Ringelnatz
6
12
80
1933
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Vorfreude auf Weihnachten“ ist von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettisten, der in der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts aktiv war. Sein Werk ist gemeinhin der expressionistischen Literatur zuzuordnen.
Auf den ersten Blick erscheint das Gedicht als eine helle, spielerische und fröhliche Darstellung von Weihnachten und der damit verbundenen Vorfreude. Ringelnatz vermittelt ein Gefühl der kindlichen Freude und Aufregung, das oft mit dieser Jahreszeit verbunden wird.
Inhaltlich handelt das Gedicht von der Vorfreude auf Weihnachten. Das lyrische Ich erzeugt eine fröhliche und gespannte Stimmung, in der die Vorstellung von Wärme, Licht, Freude und Gemeinschaft im Mittelpunkt steht. Ringelnatz spricht von der Hoffnung und der Harmonie, die die Weihnachtszeit in den Menschen wecken kann, und dem Wunsch, dass diese Gefühle über die festliche Saison hinaus Bestand haben mögen.
Die Flämmchen, die in Strophe drei und vier erwähnt werden, symbolisieren dabei möglicherweise die Wärme und das Licht der Weihnachtszeit, aber vielleicht auch die Hoffnung und die Freude, die diese Zeit erfüllt. Es ist die Energie, die uns antreibt und uns in ihrer Gegenwart „gütig lächeln“ lässt, selbst wenn sie nur noch als Funken glimmt.
Im lyrischen Ich werden Gefühle von Kindheit und Unschuld hervorgerufen. Diese entstehen durch die Beschreibung des „Kindes“, das durch das Gemüt des lyrischen Ichs läuft, und des gemeinsamen Gefühls „aller Kinder eines Baumes“. Ringelnatz verwendet hier das Bild eines Baumes, womöglich ein Weihnachtsbaum, unter dem sich alle Menschen gleich und verbunden fühlen.
Das Gedicht hat eine flexible Strophen- und Versstruktur mit teilweise freien Rhythmen, was für die expressionistische Dichtung üblich ist. Der Sprachstil ist einfach und verständlich, die Wortwahl überwiegend schlicht. Ringelnatz verwendet jedoch starke, emotionale Bilder und Vergleiche, die der Dichtung Tiefe und Ausdruck verleihen. Darüber hinaus erzeugt er durch die effektive Nutzung von Satzmelodie und Rhythmus eine atmosphärische Stimmung, die sowohl die Vorfreude als auch die Gefühle der Besinnlichkeit und Harmonie der Weihnachtszeit in den Vordergrund stellt.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Vorfreude auf Weihnachten“ des Autors Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1933 entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 80 Worte. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abermals in Zwickau“, „Abgesehen von der Profitlüge“ und „Abglanz“. Zum Autor des Gedichtes „Vorfreude auf Weihnachten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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