Turnermarsch von Joachim Ringelnatz

Melodie: Leise flehen meine Lieder

Schlagt die Pauken und Trompeten,
Turner in die Bahn!
Turnersprache laßt uns reden.
Vivat Vater Felix Dahn!
Laßt uns im Gleichschritt aufmarschieren,
Ein stolzes Regiment.
Laß die Fanfaren tremulieren!
Faltet die Fahnen ent!
 
Die harte Brust dem Wetter darzubieten,
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Reißt die germanische Lodenjoppe auf!
11 
Kommet zu Hauf!
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Wir wollen uns im friedlichen Wettkampf üben.
 
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Braust drei Hepp-hepps und drei Hurras
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Um die deutschen Eichenbäume!
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Trinkt auf das Wohl der deutschen Frauen ein Glas,
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Daß es das ganze Vaterland durchschäume.
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Heil! Umschlingt euch mit Herz und Hand,
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Ihr Brüder aus Nord-, Süd- und Mitteldeutschland!
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Daß einst um eure Urne
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Eine gleiche Generation turne.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Turnermarsch“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
1920
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Turnermarsch“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, der in der Zeit von 1883 bis 1934 lebte. Dies ordnet das Gedicht der Zeit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zu.

Der erste Eindruck, den das Gedicht hinterlässt, ist von Aufbruchstimmung und Gemeinschaftsgefühl geprägt. Es ist durchzogen von Anspielungen auf die deutsche Turnbewegung und das Lebensgefühl der damaligen Zeit.

Inhaltlich ruft das Gedicht dazu auf, gemeinsam, als Turner, in einer Gesellschaft aufzutreten und dabei stolz und selbstbewusst aufzutreten. Dabei sind vor allem die Verse über den „friedlichen Wettkampf“, das „Wohl der deutschen Frauen“ und die Aufforderung an „Brüder aus Nord-, Süd- und Mitteldeutschland“, sich mit Herz und Hand zu umschlingen, besonders aussagekräftig. Es fordert eine Generation auf, die Werte der Turnerschaft fortzuführen, selbst um deren „Urne“ herum, also selbst noch im Tod.

Das lyrische Ich ruft zu gemeinschaftlichen und solidarischen Handlungen auf – es scheint, als wolle es die Gemeinschaft stärken und das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Turner fördern.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen verschiedener Länge und einem regelmäßigen Rhythmus, der den Marsch-Charakter unterstützt und ihm ein flottes, energisches Tempo verleiht. Die Sprache ist bildhaft, mit vielen konkreten Aufforderungen und Imperativen, die das lyrische Ich an die Turner richtet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ringelnatz in „Turnermarsch“ die Werte der damaligen Turnbewegung, wie Gemeinschaft, Stolz und körperliche Ertüchtigung, feiert und zur gemeinsamen, solidarischen Aktion aufruft.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Turnermarsch“ des Autors Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1920. Der Erscheinungsort ist München. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 102 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Die Gedichte „Abschiedsworte an Pellka“, „Afrikanisches Duell“ und „Alone“ sind weitere Werke des Autors Joachim Ringelnatz. Zum Autor des Gedichtes „Turnermarsch“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.

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