Obeds von Michel Buck

Wenn i uffam Tannablock
Ôbeds voar meim Häusle hock,
Rauch mein Schwaza Reiter
Und im Gätle so betracht
S Kopfsalätle fei’ und gschlacht
Und die andre Kräuter,
Rätich, Randich, Bauhna, Köhl,
Sonnabluama dött zum Öl,
Schnittlaub dô und Manglat,
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Und im Hof mei’ kleine War
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Voar mer tanzat Paar und Paar
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Und mei’ Graußer danglat,
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S Weib am Head beim Kocha stôht
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Und mei' Väah zum Brunna gôht,
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D Kälbla thant rabouscha,
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Und mei’ Schuir mit Frucht ischt vol,
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Thuari – und des glaubscht mer wohl –
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Mit koim König touscha.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Obeds“

Autor
Michel Buck
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
89
Entstehungsjahr
bis 1888
Epoche
Realismus,
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das vorgelegte Gedicht „Obeds“ ist von Michel Buck, einem im Jahr 1832 geborenen und 1888 verstorbenen Dichter. Das Gedicht gehört damit zeitlich in das 19. Jahrhundert.

Bei dem ersten Eindruck lässt sich sagen, dass das Gedicht in einem alemannischen Dialekt geschrieben ist. Dies könnte eine der idyllischen Darstellungen des Lebens auf dem Lande im 19. Jahrhundert hindeuten. Dieser Dialekt könnte auf den Hintergrund des Autors und sein Leben in einer alemannisch sprechenden Region hinweisen.

Inhaltlich spricht das lyrische Ich im Gedicht von seiner abendlichen Routine auf dem Land. Es sitzt auf einem Baumstumpf vor seinem Haus, raucht eine schwarze Reiterzigarre und betrachtet das Leben um sich herum: die Gemüsepflanzen im Garten (wie Rettich, Radieschen, Bohnen, Kohl und verschiedene Kräuter), die sonnenblumenartigen Blumen, die zum Öl gepresst werden, die Schnittlauch- und Mangoldpflanzen. In seinem Hof tanzen seine Tiere paarweise und seine große Sau guckt zu. Seine Frau steht am Herd und kocht, während sein Vieh zum Brunnen geht. Die Kälber toben herum und seine Scheune ist voller Früchte. Das lyrische Ich beendet das Gedicht mit der Aussage, dass es – trotz dieser einfachen Freuden – nicht mit einem König tauschen möchte.

Die Form des Gedichtes ist einfach gehalten, wobei die 18 Verse in einer einzigen Strophe untergebracht sind. Diese Anordnung könnte darauf hindeuten, dass das lyrische Ich seine Gedanken und Beobachtungen in einem stetigen Fluss wiedergibt, ohne Unterbrechungen oder Verzögerungen.

Die Sprache des Gedichtes ist alemannisch, ein südwestdeutscher Dialekt, der in Teilen Deutschlands, in der Schweiz und in Österreich gesprochen wird. Die Wahl des Dialekts kann darauf hinweisen, dass der Autor einen spezifischen regionalen Hintergrund hervorheben möchte und das Gedicht authentisch und lebensnah gestalten will.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Obeds“ ein charmantes Porträt des ländlichen Lebens in einer spezifischen Region darstellt. Durch den Gebrauch des alemannischen Dialekts schafft der Autor eine lebendige und authentische Darstellung, die das lyrische Ich in seinem kontemplativen Moment in der Abenddämmerung einfängt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Obeds“ des Autors Michel Buck. 1832 wurde Buck in Ertingen, Oberamt Riedlingen geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1888. Erschienen ist der Text in Stuttgart. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus oder Naturalismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 89 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 18 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Am Kinderbrunna“, „Am sechsta Meza anna 83ge“ und „An der Gmoi’dszuga“ sind weitere Werke des Autors Michel Buck. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Obeds“ weitere 56 Gedichte vor.

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