Am sechsta Meza anna 83ge von Michel Buck

As gôht a Lüftle rouh und denischt lind,
I moi’, dear Winter neamm gauh’ doch a’n End,
Apate weil au etli Stärla komma sind
Und i schau’ dô und dött a Blüamli find.
 
Mer hau’t so lang en Schmotz uff älli Gassa ghätt,
Aß höb se d Wealt in loutar Dreck verwandla wött,
Uff oi’ môl trücknet d Plätz und d Gassana um d Wett
Und wearet glatt, aß hä ma’ s pritscht und trett.
 
So hau’ i geschtig gmoi’t und hau’ mi gfreut,
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Dô hôt der Mez heu’t Nacht sei’ Pelz a’ glait
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Und Häufa Schnai uff älli Dächer gstreut
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Und dur da Froscht de armi Stärle tait.
 
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D Leut sind schau’ lang verkaihrt und des au ganz,
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Zmittleta dur hôt d Greachtigkoit en Schlanz.
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Jeatz machet d Elamentar au noh mit da Tanz,
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und s Weattar ischt vo’ äll der öbrischt Alafanz!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Am sechsta Meza anna 83ge“

Autor
Michel Buck
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
148
Entstehungsjahr
bis 1888
Epoche
Realismus,
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Am sechsta Meza anna 83ge“ ist Michel Buck. Dieser stammt aus dem 19. Jahrhundert und schrieb das Gedicht also wohl ungefähr Mitte dieses Jahrhunderts. Das Gedicht ist auf Schwäbisch verfasst, eine süddeutsche Dialektform, was für einen ersten, kontextuellen Eindruck sorgt.

Der Inhalt des Gedichts bezieht sich auf Beobachtungen und Eindrücke des lyrischen Ichs bezüglich des Winters oder der Wintersaison. Das lyrische Ich beschreibt, wie der Winter langsam sein Ende findet und der Frühling beginnt. Dies zeigt sich durch meteorologische Veränderungen wie das Auftauchen von Sternen, die Entdeckung vereinzelter Frühlingsblumen und das Trocknen der Straßen. Allerdings kommt der Winter kurzzeitig zurück, als es in einer Nacht wieder zu schneien beginnt und Fröste die Sterne „töten“. Diese Wetterkapriolen veranlassen das lyrische Ich zu der Aussage, dass auch das Wetter ein wichtiger „Tanzpartner“ in der allgemeinen Unberechenbarkeit der Welt ist.

Die Form des Gedichts besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Der sprachliche Ausdruck ist geprägt durch den Einsatz des lokalen Dialekts, welche das Gedicht volksnah und authentisch macht. Die Sprache ist malerisch und visualisiert das meteorologische Geschehen auf eindrückliche Weise. Der Wechsel zwischen der Ankündigung des Frühlings und der Rückkehr des Winters könnte als Metapher für den Wechsel zwischen Hoffnung und Enttäuschung, Freude und Trauer verstanden werden. Durch die sprachliche Klarheit und Unmittelbarkeit gelingt es Michel Buck, einen emotional-poetischen Raum zu entwerfen, der die Launen und Unvorhersehbarkeiten des Lebens widerspiegelt.

Der Text weist zudem eine gewisse Art von Humor und Ironie auf: Das Wetter wird personifiziert und zudem als 'die oberste Laune', als der höchste Unsinn dargestellt. Die Beschreibungen des Wetters und der Natur sind zugleich sehr detailreich und präzise, was zeigt, dass der Autor ein genauer und einfühlsamer Beobachter seiner Umgebung ist. Dieses Gedicht ist ein bedeutendes literarisches Dokument seiner Zeit und reflektiert in poetischer Weise die Naturerfahrungen und Alltagseindrücke seiner Epoche.

Weitere Informationen

Michel Buck ist der Autor des Gedichtes „Am sechsta Meza anna 83ge“. Geboren wurde Buck im Jahr 1832 in Ertingen, Oberamt Riedlingen. Im Jahr 1888 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Stuttgart. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus oder Naturalismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 148 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Michel Buck sind „An der Gmoi’dszuga“, „Auf den Tod meines lieben Söhnleins Hermann“ und „Auf den Tod meines lieben siebenjährigen Töchterchens Hilda Antonia“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Am sechsta Meza anna 83ge“ weitere 56 Gedichte vor.

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