Nachtstiller Wald von Paul Haller

Nachtstiller Wald, du schwarzgebreitet Meer,
Aufschauernd tauch ich tief in deine Flut.
Nun lastet deine Tiefe über mir,
Und deine große Stille um mich ruht.
 
Von ferne rauscht die Brandung hoch herein,
Das schwillt und sinkt und ebbt verklingend aus.
Nun ist der Meergrund traut wie’s Kämmerlein
Und meiner Unrast friedlich Totenhaus.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Nachtstiller Wald“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
53
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht mit dem Titel „Nachtstiller Wald“ wurde von dem Schweizer Dichter Paul Haller verfasst, der von 1882 bis 1920 lebte. Eine zeitliche Einordnung des Werks ist schwierig, da keine genauen Angaben zum Entstehungszeitraum vorliegen, doch aufgrund des Todesjahres des Autors kann gemutmaßt werden, dass es spätestens im beginnenden 20. Jahrhundert entstanden ist.

Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt eine mystische und nachdenkliche Atmosphäre. Es entfaltet ein Gefühl der Einsamkeit und Ruhe und lässt dabei viel Raum für persönliche Interpretationen.

Der Inhalt des Gedichts konzentriert sich auf die Beschreibung eines stillen, nächtlichen Waldes, den das lyrische Ich als metaphorisches Meer empfindet. Dieses taucht in den nächtlichen Wald ein und erlebt dessen Tiefe und Stille. Die metaphorische Bedeutung des Meeres könnte sich auf die Gefühle von Ruhe, Isolation und Tiefe, sowohl in der physischen als auch in der emotionalen Dimension, beziehen. Im zweiten Teil des Gedichts betont das lyrische Ich die Friedlichkeit der Unruhe, die es in der Tiefe des Waldes gefunden hat, wodurch das Gedicht eine melancholische, aber auch beruhigende Stimmung erzeugt.

Formal betrachtet besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit je vier Versen. Es besitzt keinen klaren Reimschema und die Zeilenlänge variieren, was ein freies Versmaß anzeigt. Die Sprache des Gedichts ist tiefgründig und metaphorisch, die emotionale Tiefe wird durch die wiederholte Verwendung des Wortes „Tiefe“ hervorgehoben. Es finden sich viele Naturbegriffe und Vergleiche, wie „schwarzgebreitet Meer“ oder „Brandung hoch herein“, die Stimmungen und Seelenzustände transportieren.

Zusammenfassend handelt es sich bei „Nachtstiller Wald“ um ein tiefgründiges, stimmungsvolles Gedicht, das das Eintauchen in die ruhige, nachtschwarze Natur und die darin gefundene Friedenheit als Metapher für den Umgang mit innerer Unruhe und Isolation nutzt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Nachtstiller Wald“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Haller. Geboren wurde Haller im Jahr 1882 in Rein bei Brugg. Das Gedicht ist in der Zeit von 1898 bis 1920 entstanden. Der Erscheinungsort ist Aarau. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Naturalismus zu. Bei dem Schriftsteller Haller handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 53 Worte. Weitere Werke des Dichters Paul Haller sind „An die Mutter“, „An die blasse Sonne I“ und „An die blasse Sonne II“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Nachtstiller Wald“ weitere 65 Gedichte vor.

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