Augen von Paul Haller

Mich hat einmal, doch wo es war,
Das weiß ich nicht zu sagen,
Ein Kind tieftraurig angeblickt
In längst vergangnen Tagen.
 
Jetzt will mir in der Dämmerung
Das Herz ein Weh umstricken;
Und wieder fühl ich tief das Aug
Des Kindes auf mich blicken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Augen“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Der Autor des vorliegenden Gedichts „Augen“ ist Paul Haller. Er wurde am 13. Juli 1882 geboren und starb am 10. März 1920. Dies lässt uns das Gedicht in die Anfangsphase der literarischen Moderne einordnen, die etwa um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert liegt.

Auf den ersten Blick fällt bei dem Gedicht die verzauberte, fast melancholische Stimmung auf, die von der Erinnerung an ein vergangenes, tief bewegendes Ereignis lebt. Der Autor weckt Hoffnungen und überschreitet die Grenzen von Zeit und Raum, um sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart zu kommentieren und in der Erinnerung zu leben.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um eine Erinnerung des lyrischen Ichs an ein traurig blickendes Kind aus vergangenen Tagen. Die Begegnung mit diesem Kind hat einen tiefen Eindruck hinterlassen und scheint das lyrische Ich in der Gegenwart noch immer zu beschäftigen. Es fühlt sich von der tiefen Traurigkeit des Kindes berührt und wird von einem Weh im Herz umstrickt in der Dämmerung, als ob der Blick des Kindes noch immer auf ihm liegt.

Der Inhalt lässt erkennen, dass das lyrische Ich durch das Erlebnis emotional berührt wurde und diese Begegnung einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Es könnte auch eine Reflexion auf die eigene Kindheit oder den Verlust von Unschuld und Freude sein, die das Kind symbolisiert.

In Form einer zweistrophigen, jeweils vierzeiligen Versform arbeitet Haller hier. Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, dennoch abstrakt und tiefgründig. Es sind keine Reime vorhanden, was das freie und fließende Versmaß unterstützt. Dies ermöglicht es dem Dichter, eine tiefere emotionale Verbindung zu schaffen und die melancholische Stimmung und das Gefühl der Vergangenheit und Reflexion zu verstärken. Die Verwendung von dunklen und melancholischen Bildern wie „tieftraurig“, „Dämmerung“ und „Weh“ unterstreichen die traurige und nachdenkliche Stimmung des Gedichts.

Weitere Informationen

Paul Haller ist der Autor des Gedichtes „Augen“. Haller wurde im Jahr 1882 in Rein bei Brugg geboren. In der Zeit von 1898 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Aarau. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Naturalismus zuordnen. Der Schriftsteller Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 44 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Paul Haller ist auch der Autor für Gedichte wie „An die strahlende Sonne“, „An eine Sängerin“ und „Bei Morcote“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Augen“ weitere 65 Gedichte vor.

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