Nacht ohne Dach von Joachim Ringelnatz

Nacht ohne Dach. – Nacht mit Lichtern. –
Café-Garten am Rande der Stadt, –
Wo jeder Gegenstand die Seele von Dichtern
Oder versöhnende Hilflosigkeit hat.
 
Und Menschen kommen und gehen.
Und es lügt ein Getu und Getön.
Aber Tischtücherzipfel wehen,
Und das ist schön!
 
Und dann ist auch schön: Ein Paar
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Verliebter Jugend. –
11 
Nacht ohne Dach...
 
12 
Erinnerung, rufe nicht wach,
13 
Wie schlimm eine Nacht ohne Dach
14 
Einst für mich war.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Nacht ohne Dach“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
1933
Epoche
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Nacht ohne Dach“ ist von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, dessen Lebenszeit von 1883 bis 1934 reichte. Eine zeitliche Einordnung ist daher in die Weimarer Republik zu setzen, eine Epoche literarischer und künstlerischer Vielfalt und Experimentierfreudigkeit in Deutschland.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen, die eine stimmungsvolle und nachdenkliche Atmosphäre vermitteln. Es geht um eine nächtliche Szene in einem Café-Garten am Stadtrand, einem Ort, an dem Menschen kommen und gehen. Der „Nacht ohne Dach“ wird ein poetischer Wert zugeschrieben.

In einfachen Worten drückt das lyrische Ich eine Beobachtung von und emotionale Reaktion auf die Szene aus. Es bewertet die Details der Situation, beispielsweise die „versöhnende Hilflosigkeit“ von Gegenständen, das Lügen und Getöse der Menschen, und die Schönheit der wehenden Tischtücherzipfel und des verliebten Paares. Die wiederholte Formulierung „Nacht ohne Dach“ scheint dabei eine Metapher für Freiheit oder Offenheit, aber auch für Vulnerabilität zu sein. Im Kontext der letzten Strophe könnte es eine Erinnerung an schwierige Zeiten ohne Schutz oder Ruheplatz sein.

Hinsichtlich der Form und Sprache des Gedichtes ist bemerkenswert, dass Ringelnatz eine eher freie Form wählt, ohne ein festes Reimschema oder Metrum einzuhalten. Er benutzt einfache Sprache, die klare Bilder und Stimmungen erzeugt. Die Wiederholung bestimmter Phrasen dient der Verstärkung ihrer Bedeutung und schafft ein Gefühl von Rhythmus und Kontinuität. Abschließend ist zu sagen, dass das Gedicht „Nacht ohne Dach“ von Joachim Ringelnatz eine lyrische Reflexion über die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit menschlicher Erfahrungen darstellt, die durch einfache Alltagsbeobachtungen ausgelöst wird.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Nacht ohne Dach“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. Im Jahr 1933 ist das Gedicht entstanden. Berlin ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 67 Worte. Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Nacht ohne Dach“ weitere 560 Gedichte vor.

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