Miß Longwieles Stoßgähnen von Joachim Ringelnatz
Ein Chanson
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Uah! Ich wollte, ich hätte |
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An Stelle meiner Beine zwei |
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Stuhlbeine aus Holz oder Blei –. |
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Dann wünschte niemand sich das Zeugs ins Bette. |
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Mein Unterrücks – müßte ein – – |
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Müßte eine Plakatsäule sein. |
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Ach nein. |
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Wie dumm! |
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Dann stünden sie ja erst recht herum. |
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Mein Busen – (schöner Gedanke) |
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Wäre eine Planke, |
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Mit Stacheldraht |
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Und frisch geteert. |
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Dann käme der nächste Soldat, |
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Sagte: „Danke. |
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Ganze Abteilung kehrt!“ |
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Und an meiner Nase hinge |
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Ewig ein Hühnerei, |
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Und bei jedem Niesen ginge |
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Das Ei entzwei. |
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Wären die Augen aus Stein, |
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Schwarz die Zähne und ohne Schmelz – – |
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Einmal arm möcht’ ich sein, |
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Einsam, verachtet, bedauert. – |
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Reich mir den Pelz. |
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Anspannen! Mich schauert. |
Details zum Gedicht „Miß Longwieles Stoßgähnen“
Joachim Ringelnatz
6
26
106
1924
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Miß Longwieles Stoßgähnen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1924. Der Erscheinungsort ist München. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das 106 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 26 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendgebet einer erkälteten Negerin“, „Abermals in Zwickau“ und „Abgesehen von der Profitlüge“. Zum Autor des Gedichtes „Miß Longwieles Stoßgähnen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.
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