Mein Eifelland von Heinrich Kämpchen

Mein Eifelland, so wunderschön,
Mit deinen Bergen, Burgen, Höh’n,
Mit deinen Maaren still und tief,
Als ob darin die Sage schlief,
Die hier so weit den Schleier spannt,
Ich grüße dich, mein Heimatland.
 
Ich grüße dich vieltausendmal
Im Morgengold, im Abendstrahl,
Und wenn der Mond mit bleichem Licht
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Den Schein um deine Zacken flicht,
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Mein Heimatland, voll ernster Pracht,
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Ich grüße dich in dunkler Nacht.
 
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Und bist du arm, und bist du rauh,
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Du hast den Dolomitenbau,
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Der seine Glieder trotzig reckt,
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Hast Sonnentäler, waldversteckt,
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Mit blanker Flüsse Silberflut,
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Und noch so viel, was lieb und gut.
 
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Und sind auch deine Aecker klein
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Und mager und durchsetzt von Stein,
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Und ist es auch kein Weizengrund,
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Du bist doch wacker und gesund –
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Und hältst mit lindem Mutterarm
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Die Kinder dein doch weich und warm.
 
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Die Pracht des Rheins hab’ ich geseh’n,
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Den Spessart und die Taunushöh’n,
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Ich sah so manchen schönen Ort,
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Doch zog’s zu dir mich immerfort,
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Bot auch die Fremde noch so viel,
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Du, meiner Sehnsucht Ruheziel.
 
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Und bist du arm, und bist du kalt,
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Du bist doch reich an Wild und Wald,
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Und fehlt des Ueberflusses Horn,
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Du hast allzeit zu Brot doch Korn –
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Doch hielt’ auch Hunger dich umspannt,
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Ich liebte dich, mein Eifelland.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26.3 KB)

Details zum Gedicht „Mein Eifelland“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
36
Anzahl Wörter
211
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht, das wir hier betrachten, stammt von Heinrich Kämpchen, einem deutschen Schriftsteller, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts lebte.

Wenn man dieses Gedicht liest, spürt man sofort die tiefe Verbundenheit, die der Autor mit der Eifel-Region in Deutschland fühlt. Es ist ein ausdrückliches Loblied auf seine Heimat, auf deren Landschaften, auf ihre Schönheit, aber auch auf ihre Unvollkommenheiten, die er liebevoll und respektvoll akzeptiert.

Der Inhalt des Gedichts ist eine Ode an das Eifelland, die geliebte Heimat des lyrischen Ichs. Es spricht Wertschätzung und Bewunderung für die Schönheiten seiner Heimat aus - die Berge, Burgen, Seen, Wälder und Flüsse, ihre prächtigen Sonnenauf- und -untergänge, ihre Stärke und Widerstandsfähigkeit trotz ihrer Armut und rauen Bedingungen. Es ist die Sehnsucht, die es immer wieder zurück zu seiner Heimat zieht, egal wie viele andere schöne Orte es gesehen hat. Es liebt seine Heimat, ungeachtet ihrer Unvollkommenheiten und Schwierigkeiten.

Die Form des Gedichts ist eine Art Ballade mit sechs Strophen, die jeweils aus sechs Versen bestehen. Jede Strophe beschreibt verschiedene Aspekte der Eifellandschaft und verdeutlicht die Zuneigung des Dichters zu seiner Heimat.

In Bezug auf die Sprache des Gedichts verwendet der Dichter eine behutsame und leidenschaftliche Sprache, um seine Gefühle und Eindrücke zu vermitteln. Er verwendet bildhafte Metaphern wie „Zacken“, „Sonnentäler“, „Weizengrund“, „lindem Mutterarm“ und „Ueberflusses Horn“, um die verschiedenen Aspekte der Eifellandschaft zu beschreiben. Seine Worte sind voller Empathie und Respekt, was seine tiefe Zuneigung und Liebe zu seiner Heimat unterstreicht.

Weitere Informationen

Heinrich Kämpchen ist der Autor des Gedichtes „Mein Eifelland“. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. 1909 ist das Gedicht entstanden. Bochum ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 36 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 211 Worte. Der Dichter Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendläuten“, „Altendorf“ und „Am Gemündener Maar“. Zum Autor des Gedichtes „Mein Eifelland“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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