Heinrich Kämpchen (geboren am 23. Mai 1847 in Altendorf an der Ruhr; gestorben am 6. März 1912 in Linden) war ein deutscher Schriftsteller
Heinrich Kämpchen war Sohn eines Bergmanns und arbeitete selbst ab seinem dreizehnten Lebensjahr als Grubenarbeiter. Er nahm am großen Streik der Ruhrbergarbeiter 1889 teil, der zum Sturz des Reichskanzlers Otto von Bismarck wesentlich beitrug. Kämpchens Gedichte erfuhren öffentliches Interesse und brachten ihm eine Maßregelung als „Hetzer“ ein. Im Jahr 1887 wurde er Invalide und lebte anschließend mit einer ärmlichen Rente in großer Armut. Er war einer der begabtesten sozialistischen Dichter seiner Zeit, der vor dem Hintergrund der herben Schönheit seines geliebten Ruhrgebiets mit großer Emotionalität die Sorgen und Nöte der Bergarbeiter ansprach. Sein Werk ist gekennzeichnet durch die Bevorzugung einer politischen Lyrik mit deutlichen Bezügen zu tagespolitischen Geschehnissen. Zeit seines Lebens vermied er opportunistische Winkelzüge und beschwor immer wieder den Zusammenhalt unter den Proletariern. Kämpchen gilt als einer der ersten klassenbewussten sozialistischen Dichter aus den Reihen der deutschen Bergarbeiter. Er verfasste den Text für das „Internationale Knappenlied“, das in sozialistischen Kreisen große Verbreitung fand. Seine Gedichte erschienen in drei Bänden: „Aus Schacht und Hütte“ (1899), „Neue Lieder“ (1904) und „Was die Ruhr mir sang“ (1909).