Abend am Rhein von Heinrich Kämpchen

Zu Biebrich war’s, am schönen Rhein,
Wir saßen, eine Gruppe klein,
Bei Fruchteis und beim Römer Wein. –
 
O wundersüße, holde Rast!
Enthoben aller Müh’ und Hast,
Im Sonnengold, im Abendglast. –
 
Dazu so manches liebe Wort
Von schönen Lippen hier und dort,
Im Herzen tönend fort und fort. –
 
10 
Die Luft so weich, der Tag so lind,
11 
Vom Taunus kam ein leichter Wind,
12 
Nur ach – die Zeit rann zu geschwind. –
 
13 
Wie wär’ das Leben doch so schön,
14 
Käm’ nicht beim innigsten Versteh’n
15 
Das trübe: Auseinandergeh’n. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Abend am Rhein“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
15
Anzahl Wörter
86
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

„Abend am Rhein“ von Heinrich Kämpchen beschreibt ein schönes und offensichtlich besonders einprägsames Erlebnis, welches der Autor während seiner Anwesenheit am Rhein in Biebrich hatte. Er ist mit einer Gruppe zusammen, die bei Fruchteis und Römerwein zusammen sitzt und die Atmosphäre genießt. Die Sonne geht unter, die Luft ist mild und es weht ein leichter Wind vom Taunus.

Es ist ein Moment der Ruhe und des Innehaltens, der jedoch auch die Vergänglichkeit des Seins unterstreicht. Einerseits füllen schöne Worte und Gedanken die Herzen der Anwesenden, andererseits begleitet den Augenblick des Beisammenseins die trübe Erkenntnis des unvermeidlichen Auseinandergehens.

Anhand dieser kurzen Geschichte wird ein Bild gezeichnet, das uns an unsere eigene Vergänglichkeit erinnert, die mitten am so schön beschriebenen Rheinufer existiert. Der Autor stellt ein Abwägen zwischen der Freude und der Traurigkeit dar, wenn sich Menschen nahe stehen, aber doch wieder auseinandergehen müssen. Diese widersprüchlich zugleich aber auch natürliche Seite des Lebens könnte man auch als Dualität bezeichnen.

Hier wird eindrucksvoll deutlich, was uns das Leben vor Augen stellt: Die Begegnungen, die uns erfüllen und aber auch die Vergänglichkeit, die uns auf die eine oder andere Weise wieder trennen wird. Es ist ein Gedicht, das anregt, die eigene Vergänglichkeit bewusst zu reflektieren und die kostbaren Momente des Lebens zu schätzen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Abend am Rhein“ des Autors Heinrich Kämpchen. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1909 zurück. Erschienen ist der Text in Bochum. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 86 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 15 Versen. Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Weinfelder Maar“, „Am goldenen Sonntag“ und „An Annette von Droste-Hülshoff“. Zum Autor des Gedichtes „Abend am Rhein“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen (Infos zum Autor)

Zum Autor Heinrich Kämpchen sind auf abi-pur.de 165 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.