Am Rhein von Heinrich Kämpchen

Von Westfalens roter Erde
Kam ich zu des Rheines Borden,
Zu den Bergen, zu den Burgen
Und zu seinen Rebenhügeln. –
 
Zog als lustiger Poete,
In der Hand den Wanderstecken,
Durch die Täler, durch die Auen
Und erklomm die schroffen Grate. –
 
Hab’ gejodelt, hab’ gepfiffen,
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Wie ein rechter Wanderbursche –
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Auch im Abendrot geträumet
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Und gelauscht dem Lurleisange. –
 
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Stammverwandt ist mir der Rheingau
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Von den Ahnen und ich lieb’ ihn;
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Lieb’ die Burgen, lieb’ die Berge
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Und den Wein an ihren Hängen. –
 
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Treu Westfalens roter Erde,
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Der als Sohn ich angehöre,
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Bleib’ ich stammverwandt dem Rheinland,
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Lieb’ ich beide, Ruhr und Rheine. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Am Rhein“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
100
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Am Rhein“ wurde vom deutschen Autor Heinrich Kämpchen verfasst, der von 1847 bis 1912 lebte. Es ist somit in die Epoche des Realismus einzuordnen, in der insbesondere das alltägliche und konkrete Leben der Menschen und die genaue Beschreibung der äußeren Wirklichkeit im Mittelpunkt standen.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts entsteht der Eindruck eines wandernden und Freiheit liebenden Individuums, das die Schönheit der Natur und seine Verbundenheit zur Heimat in Worte fasst.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich seine Reise von Westfalen zum Rhein, wo er die Berge, Burgen und Weinberge erkundet und genießt. Er präsentiert sich als lustiger Poet und Wanderbursche, der die Umgebung mit Begeisterung und Freude aufnimmt. Er betont seine Liebe und Verbundenheit zum Rheinland, aber auch zu Westfalen, seiner Herkunftsregion – beides Regionen, zwischen denen er sich nicht entscheiden möchte, sondern beide liebt.

In Bezug auf die Form zeigt das Gedicht eine klare Struktur: Fünf Strophen zu je vier Versen. Die Reime sind durchgehend paarweise, das Reimschema ist also AABB. Die Sprache ist einfach und klar, ohne viele metaphorische oder symbolhafte Elemente. Auch dies entspricht dem Realismus, der Wert auf den genauen Ausdruck der Realität legt. Schließlich schaffen die liebevollen Beschreibungen der Landschaften und die Begeisterung des lyrischen Ichs für das Erkunden und Genießen der Natur eine lebhafte und positive Atmosphäre.

Zusammengefasst thematisiert das Gedicht „Am Rhein“ die Liebe zur Heimat und zur Natur, die Freude am Unterwegssein und Entdecken, und gleichzeitig die Verbundenheit zu den Wurzeln, die nie verloren geht. Es ist eine Hymne an das Reisen und die Heimatliebe, an die Freude am Leben und die Schönheit der Natur.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Am Rhein“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Heinrich Kämpchen. Der Autor Heinrich Kämpchen wurde 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1909. Erschienen ist der Text in Bochum. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Moderne zu. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 100 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „Altendorf“, „Am Gemündener Maar“ und „Am Grabe der Mutter“. Zum Autor des Gedichtes „Am Rhein“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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