Am Marienbrönnlein von Heinrich Kämpchen

An deinem Born hab’ ich geruht
Und mich gelabt an deinem Naß,
Im Julibrand, in Mittagsglut –
Du spendest ohne Unterlaß.
 
Ade, nun muß ich von dir geh’n,
Du trauter Born am trauten Ort,
Wer weiß, ob wir uns wiederseh’n –
Rinn, liebes Brönnlein, fort und fort. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Am Marienbrönnlein“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Am Marienbrönnlein“ und wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller, der von 1847 bis 1912 lebte. Das Gedicht lässt sich daher zeitlich in das 19. bis beginnende 20. Jahrhundert einordnen und ist damit ein Vertreter der Epoche des Realismus.

Beim ersten Eindruck fällt die Naturverbundenheit auf, die sich in der thematischen Fokussierung auf ein Brünnlein zeigt. Es ist eine idyllische, ruhige Szenerie, die Kämpchen hier zeichnet, geprägt von einer gewissen Melancholie angesichts des bevorstehenden Abschieds.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich, wie es an einem Brünnlein Rast macht und sich daran erfrischt, sichtlich erquickt von seinem frischen Wasser in der sommerlichen Hitze. Im zweiten Teil des Gedichtes muss das lyrische Ich Abschied nehmen und drückt dabei seine Unsicherheit und Sehnsucht in Bezug auf ein Wiedersehen aus.

Auf einer tieferen Ebene bringt das lyrische Ich seine Wertschätzung für die Natur zum Ausdruck, indem es die Vitalität und Beständigkeit des Brunnens hervorhebt. Es könnte hier auch eine Metapher vorliegen, in der das Brünnlein als Symbol für erfrischende oder lebensspendende Aspekte des Lebens gesehen werden kann.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Die klare, einfache Struktur passt zur schlichten, aber eindringlichen Botschaft des Gedichts. Die Sprache ist ebenso unkompliziert und doch bildreich, wie etwa in der Beschreibung der „Mittagsglut“.

Die leicht nostalgische Stimmung, die das Gedicht durchzieht, ist nicht untypisch für die Dichtung des Realismus, in der häufig ein idealisiertes Bild des Landlebens und der Natur entworfen wurde, oft gepaart mit einem gewissen Weltschmerz. Zugleich handelt es von universellen Themen wie Vergänglichkeit und Sehnsucht, die über seine Zeit hinaus Gültigkeit besitzen.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Am Marienbrönnlein“ ist Heinrich Kämpchen. Kämpchen wurde im Jahr 1847 in Altendorf an der Ruhr geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1909. In Bochum ist der Text erschienen. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epoche sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 47 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Heinrich Kämpchen sind „An Annette von Droste-Hülshoff“, „An Hertha“ und „An Hödur“. Zum Autor des Gedichtes „Am Marienbrönnlein“ haben wir auf abi-pur.de weitere 165 Gedichte veröffentlicht.

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