Geradewegs von Joachim Ringelnatz
1 |
Was in uns lebt, soll immer in uns leben, |
2 |
Wenn's gut ist, |
3 |
Was immer sich auch mag begeben |
4 |
Und wie auch immer uns zumut ist. |
|
|
5 |
Natürlich kommt's, daß wir zuweilen |
6 |
Entgleisen. |
7 |
Dann kann kein Eigensinn das heilen. |
|
|
8 |
Doch schon mit einem versuchsweisen, |
9 |
Reuigen Lächelchen |
10 |
Flickst du |
11 |
Das eingerissene Löchelchen |
12 |
Wieder zu. |
Details zum Gedicht „Geradewegs“
Joachim Ringelnatz
3
12
51
1932
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Geradewegs“ stammt von Joachim Ringelnatz, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, der von 1883 bis 1934 lebte. Ringelnatz ist bekannt für seine humorvolle und oft skurrile Lyrik, die sich durch einen eigenwilligen, teils grotesken Humor auszeichnet. „Geradewegs“ kann somit im 20. Jahrhundert, vermutlich in den 1920er oder 1930er Jahren, eingeordnet werden.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht klug, ein wenig humorvoll und dennoch tiefgründig. Es spricht auf eine unterhaltsame Art und Weise über die Menschlichkeit und das Streben nach Authentizität.
Inhaltlich setzt sich das lyrische Ich mit der Ehrlichkeit gegenüber dem eigenen Charakter und den inneren Überzeugungen auseinander. Es appelliert dafür, dass das Gute in uns bestehen bleiben sollte, unabhängig von äußeren Umständen oder dem, was uns widerfährt. Das lyrische Ich gibt zu, dass es natürlich ist, hin und wieder vom Pfad abzukommen bzw. zu „entgleisen“. Anstatt jedoch darauf zu beharren, liegt die Lösung im versuchsweisen, reuigen Lächeln – als Symbol für einen ersten Schritt zur Besserung oder Rückkehr zum richtigen Weg.
Von der Form her handelt es sich um ein freies Gedicht ohne Reime und ohne eine feste Versmaß, was typisch für viele Gedichte von Ringelnatz ist. Die einfache, unprätentiöse Sprache ist zugänglich und vermittelt einen umgangssprachlichen Ton. Auffällig sind jedoch die humorvollen Metaphern und Wortneuschöpfungen, wie zum Beispiel das „eingerissene Löchelchen“, die die spielerische Note des Gedichts unterstreichen und Ringelnatz' einzigartigen Stil widerspiegeln.
Weitere Informationen
Joachim Ringelnatz ist der Autor des Gedichtes „Geradewegs“. 1883 wurde Ringelnatz in Wurzen geboren. 1932 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Der Schriftsteller Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 51 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Abgesehen von der Profitlüge“, „Abglanz“ und „Abschied von Renée“. Zum Autor des Gedichtes „Geradewegs“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 560 Gedichte vor.
+ Mehr Informationen zum Autor / Gedicht einblenden.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Joachim Ringelnatz
Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Joachim Ringelnatz und seinem Gedicht „Geradewegs“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.
Weitere Gedichte des Autors Joachim Ringelnatz (Infos zum Autor)
- ...als eine Reihe von guten Tagen
- 7. August 1929
- Abendgebet einer erkälteten Negerin
- Abermals in Zwickau
- Abgesehen von der Profitlüge
- Abglanz
- Abschied von Renée
- Abschiedsworte an Pellka
- Afrikanisches Duell
- Alone
Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
Freie Ausbildungsplätze in Deiner Region
besuche unsere Stellenbörse und finde mit uns Deinen Ausbildungsplatz
erfahre mehr und bewirb Dich direkt