Die Verlassene an die Quelle von Carl Streckfuß

Felsentochter, die du mit holdem Kosen
Durch die Wiesen dich schlängelst, und der Ufer
Mannigfaches Gebild so hell zurückstrahlst,
Liebliche Quelle!
 
Wenn ich sehnend zu dir herab mich neige,
Strahlt mir deutlich mein Bild aus dir entgegen,
Doch kaum weich’ ich, so ist das hell gestrahlte
Wieder verschwunden.
 
Soll ich hassen dich oder lieben? hassen
10 
Sollt’ ich, Flüchtige dich, doch wider Willen
11 
Lauscht mein Sehnen dir noch — du gleichst dem Jüngling.
12 
Der mich verlassen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Die Verlassene an die Quelle“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
74
Entstehungsjahr
1804
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Die Verlassene an die Quelle“ ist Carl Streckfuß. Streckfuß lebte von 1778 bis 1844, was uns zeitlich in die Epoche der Romantik führt. Bei dem ersten Eindruck erzeugt das Gedicht eine melancholische und sehnsüchtige Stimmung. Es spricht von Verlassenheit und der Vergänglichkeit der Liebe.

Der Inhalt des Gedichts konzentriert sich auf die bildhafte Darstellung einer Frau, die von ihrem Liebsten verlassen wurde. Sie spricht metaphorisch zur Quelle, welches im Kontext des Gedichtes als Spiegel ihrer Gefühle und ihrer Situation dargestellt wird. Im Fluss sieht sie ihr Spiegelbild, doch sobald sie sich zurückzieht, verschwindet dieses – genau wie ihre Liebe, die mit dem Weggang des Geliebten verschwunden ist. In der letzten Strophe zeigt das lyrische Ich seine Verwirrung und seinen inneren Konflikt, da es nicht weiß, ob es die Quelle hassen oder lieben sollte – eine Metapher für ihre widersprüchlichen Gefühle gegenüber dem verlassenen Liebhaber.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen. Diese regelmäßige Struktur wirkt harmonisch und ruhig, steht aber im Kontrast zu der emotionalen Aufruhr, die das lyrische Ich durchlebt. In Bezug auf die Sprache ist das Gedicht in einem gepflegten und bildreichen Stil verfasst, der typisch für die Romantik ist. Der Gebrauch von metaphorischen Bildern, wie dem des Flusses, verleiht dem Gedicht einen emotionalen und sinnlichen Hauch. Es erzeugt eine Atmosphäre der Melancholie und Sehnsucht, die die tiefen Emotionen und die innere Zerrissenheit des lyrischen Ichs widerspiegelt.

Weitere Informationen

Carl Streckfuß ist der Autor des Gedichtes „Die Verlassene an die Quelle“. Im Jahr 1778 wurde Streckfuß in Gera geboren. Im Jahr 1804 ist das Gedicht entstanden. Wien ist der Erscheinungsort des Textes. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 74 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Carl Streckfuß sind „An Maria del Caro“, „An Nadine“ und „An die Kronprinzessin von Preußen“. Zum Autor des Gedichtes „Die Verlassene an die Quelle“ haben wir auf abi-pur.de weitere 50 Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Carl Streckfuß (Infos zum Autor)

Zum Autor Carl Streckfuß sind auf abi-pur.de 50 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.