Auf der Reise von Carl Streckfuß

Der Heimath angeknüpft durch zarte Bande,
Riss ich mit wundem Herzen sie entzwey,
Da trat dem Streitenden die Hoffnung bey,
Und zeigte lächelnd hin in ferne Lande.
 
Dort, sprach sie, keimt die Lieb’ und Leben neu,
Die Freundschaft, die sich weinend von dir wandte,
Entblühet jung Italiens mildem Strande,
Und ist dir wie die alte hold und treu.
 
Nun seh’ ich Berg’ und Thäler rückwärts eilen,
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Doch immer vorwärts strebt mein reger Sinn
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Nach meines Zieles dunkler Ferne hin.
 
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Diess Streben soll mir alle Wunden heilen,
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Und einzig diene die Vergangenheit
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Als treue Sclavin nur der künft’gen Zeit.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Auf der Reise“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
99
Entstehungsjahr
1804
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf der Reise“ stammt vom Autor Carl Streckfuß, der in der Zeit der Spätromantik lebte und schrieb (von 1778 bis 1844).

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt das Thema Reisen und Übergangsstadien auf. Es scheint, als befindet sich das lyrische Ich an einer Weggabelung im Leben, an der bereit ist, seine Heimat hinter sich zu lassen und sich auf eine unsichere Zukunft einzulassen.

Der Inhalt des Gedichts konzentriert sich auf den emotionalen und physischen Prozess des Reisens. Das lyrische Ich beschreibt den Schmerz des Abschieds von der Heimat (Strophe 1), aber die Hoffnung auf Neuanfang gibt Mut (Strophe 2). Es ist unterwegs, reist von Ort zu Ort (Strophe 3), und die Reise selbst und die Vorfreude auf das Unbekannte soll alle Wunden der Vergangenheit heilen (Strophe 4).

In Form und Sprache folgt das Gedicht der Tradition der Romantik. Es besteht aus vier Strophen, wobei die ersten zwei aus vier Versen und die letzten zwei aus drei Versen bestehen, was auf eine Versform hindeutet, die als Kreuzreim bezeichnet wird. Die poetische Sprache ist emotional und beschreibend, mit einem konstanten Wechselspiel zwischen Verlust und Hoffnung, Vergangenheit und Zukunft.

Das lyrische Ich drückt in diesem Gedicht seine tiefgründigen Gefühle des Abschieds und die schmerzlichen Aspekte des Reisens aus, während es sich gleichzeitig auf die Hoffnungen und Möglichkeiten freut, die vor ihm liegen. Es benutzt die Reise als Metapher für Lebensübergänge und die Notwendigkeit, Vergangenheit loszulassen und sich auf eine ungewisse Zukunft einzulassen. Es drückt somit die typische romantische Sehnsucht nach Freiheit und der Suche nach persönlicher Identität aus.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Auf der Reise“ ist Carl Streckfuß. Der Autor Carl Streckfuß wurde 1778 in Gera geboren. Im Jahr 1804 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Wien. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 99 Worte. Der Dichter Carl Streckfuß ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Geständniß“, „Das Leben, ein Räthsel“ und „Das Riesenkind“. Zum Autor des Gedichtes „Auf der Reise“ haben wir auf abi-pur.de weitere 50 Gedichte veröffentlicht.

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