Das Geständniß von Carl Streckfuß

Ein Wörtchen muß ich dir verkünden,
Ein leises Wörtchen, dir allein;
Längst fühlt’ ich’s schon mein Herz entzünden,
Doch schloß ich’s tief im Busen ein.
Du siehst mich fragend an? O schlage
Nur jetzt noch nieder deinen Blick,
Mir weicht der Muth, es treibt die Frage
Ins Innerste das Wort zurück.
 
Nein, sieh mich an — die Wange glühet,
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Und zu der Erde sinkt mein Blick,
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Mir pocht das Herz, der Athem fliehet,
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Und so verscheucht die Furcht das Glück.
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Ich kann — ich kann das Wort nicht sagen,
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Ob es mein Innres gleich verzehrt,
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Denn Reue folgt dem kühnen Wagen,
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Wenn uns ein blinder Wahn bethört.
 
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O mochtest du mich doch verstehen,
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Und dann dem Schüchternen verzeihn!
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Du lächelst? Deine Blicke sehen
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Mein schön Geheimniß sicher ein.
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Du nick’st mit freundlicher Geberde?
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Du zürnest, Holde, nicht auf mich?
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Wohl mir, dem Glücklichsten der Erde,
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Amanda, ja, ich liebe dich!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Das Geständniß“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
151
Entstehungsjahr
1804
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Geständniß“ wurde vom deutschen Dichter Carl Streckfuß verfasst, der von 1778 bis 1844 lebte und dessen literarisches Schaffen sich in die Epoche der Romantik einordnen lässt.

Beim ersten Eindruck des Gedichts fällt auf, dass es eine sehr persönliche und emotionale Botschaft enthält. Es wird deutlich, dass es um ein sehr intimes Thema geht: Ein Liebesgeständnis.

Inhaltlich geht es um das lyrische Ich, das eine starke Emotion, wahrscheinlich Liebe, für eine andere Person, „Amanda“, empfindet. Diese Emotion ist so stark, dass das lyrische Ich es lange Zeit für sich behalten hat, aus Angst vor einer möglichen Ablehnung. Schließlich wagt es jedoch, seine Gefühle zu offenbaren und wird dabei von großer Unsicherheit und Angst begleitet. Zum Glück wird das Geständnis von Amanda positiv aufgenommen, was den Erzähler ungemein glücklich macht.

Form und Sprache des Gedichts sind von der Romantik geprägt. Es besteht aus drei Strophen mit jeweils acht Versen. Die sprachlichen Bilder sind sehr emotional und ausdrucksstark. Sie vermitteln eindringlich das Gefühl von Angst, Unsicherheit, aber auch Freude und Erleichterung des lyrischen Ichs. Es wird häufig von der inneren Zerrissenheit und dem Herzklopfen des lyrischen Ichs berichtet, was die starke Emotionalität des Gedichts unterstreicht. Auch der Gebrauch von Personifikationen wie „die Furcht verscheucht das Glück“ trägt zur Dramatik und Emotionalität des Gedichts bei.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Das Geständniß“ ein emotional stark aufgeladenes Gedicht ist, das eindrucksvoll die Bandbreite von Gefühlen schildert, die mit einem Liebesgeständnis einhergehen können. Es ist ein typisches Beispiel für die Romantik, eine Epoche, in der die persönlichen Gefühle und die innere Welt der Protagonisten eine zentrale Rolle spielten.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Das Geständniß“ ist Carl Streckfuß. Der Autor Carl Streckfuß wurde 1778 in Gera geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1804. Der Erscheinungsort ist Wien. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik oder Romantik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 151 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Carl Streckfuß ist auch der Autor für Gedichte wie „Actäon“, „An Maria del Caro“ und „An Nadine“. Zum Autor des Gedichtes „Das Geständniß“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 50 Gedichte vor.

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