An Maria del Caro von Carl Streckfuß

Kamst du vom Himmel, schöne Luftgestalt?
Bist du aus lichtem Aethersduft gewoben?
Du strebst zurück — dein Auge blickt nach oben,
Es eilt dein Fuss — die Harmonie verhallt,
 
O fliehe nicht! Mit magischer Gewalt
Hast du zum Himmel jedes Herz erhoben,
Der schweren Erde Massen sind zerstoben,
Von goldnen Wolken ist der Sinn umwallt.
 
Der Vorhang fällt — die süssen Wunder schwinden,
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Der Traum entflieht — erwachend staunt der Blick,
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Und schwerer wird der Geist das Leben finden;
 
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Doch ewig bleibt uns deine Spur zurück.
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Die Bürde, die du selber uns gegeben,
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Hilft sie uns tragen und versüßt das Leben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „An Maria del Caro“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
97
Entstehungsjahr
1804
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Maria del Caro“ stammt von Carl Streckfuß, einem Dichter des 18. und 19. Jahrhunderts. Er lebte von 1778 bis 1844, daher lässt sich das Gedicht zeitlich in der späten Aufklärung und frühen Romantik einordnen.

Beim ersten Eindruck fällt das Mystische und Ehrfürchtige des Gedichts auf, welches durch die Anrede an die Figur „Maria del Caro“ und die eingängige Bildsprache geprägt wird. Streckfuß nutzt romantische Elemente wie Himmel, Äther, Wolken und Träume, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Inhaltlich scheint das Gedicht die Verehrung einer beinahe überirdisch wirkenden Frau, Maria del Caro, auszudrücken, die mit himmlischen und ätherischen Assoziationen beschrieben wird. Sie hat eine sinnstiftende, fast magische Wirkung auf andere, lässt jedoch die trübe Realität des weltlichen Lebens schmerzlicher erscheinen, wenn sie verschwindet. Trotzdem hinterlässt sie eine bleibende Spur, die das Leben zu erleichtern und zu versüßen scheint.

Die Form des Gedichts besteht aus vier Strophen mit einer variierenden Anzahl von Versen. Die ersten beiden Strophen bestehen aus vier Versen, die letzten beiden Strophen aus drei Versen. Diese Struktur erzeugt einen Rhythmus, der das romantische und sehnsüchtige Thema des Gedichts unterstreicht.

Streckfuß verwendet eine gehobene, lyrische Sprache, mit einer Fülle von Metaphern und Bildern. Dazu gehört die Darstellung von Maria del Caro als „schöne Luftgestalt“, die „aus lichtem Äther gewoben“ scheint. Bemerkenswert ist auch der häufige Gebrauch von Personifikationen, wie zum Beispiel das Herz, das „zum Himmel erhoben“ wird, oder der Sinn, der „von goldenen Wolken umwallt“ ist. Diese stilistischen Elemente transportieren die Verehrung und Bewunderung für Maria del Caro, gleichzeitig aber auch eine Art Unfassbarkeit und Transzendenz.

Weitere Informationen

Das Gedicht „An Maria del Caro“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Carl Streckfuß. Geboren wurde Streckfuß im Jahr 1778 in Gera. Im Jahr 1804 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Wien. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 97 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Carl Streckfuß ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Riesenkind“, „Der Blumenkranz“ und „Der Garten“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „An Maria del Caro“ weitere 50 Gedichte vor.

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