Eine feine reine Myrte von Clemens Brentano
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Eine feine reine Myrte |
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Und ein Opfertaubenpaar |
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Das im Traume girrend schwirrte, |
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Küßt ein Hirte den Altar. |
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Süße Rebe schlanker Ranken |
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Weinbeer und Gedanken voll |
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Ob man küssen die Gedanken, |
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Ob die Beerlein denken soll. |
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Schatz von Seelenlustjuwelen |
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Schließt der Elfenbeinschrein ein |
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Doch nur Küsse kann man stehlen |
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Fest liegt's Himmelschlüsselbein. |
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Ein verstummend Fühlgewächschen |
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Ein Verlangen abgewandt |
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Ein erstarrend Zitterhexchen |
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Zuckeflämmchen nie verbrannt. |
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Offnes Rätsel, nie zu lösen, |
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Stäter Wechsel, fest gewöhnt, |
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Wesen, wie noch keins gewesen |
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Leicht versöhnt und schwer verschönt. |
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Ein beredsam tiefes Schweigen |
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Ein Versteck, der offen liegt, |
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Ganz ergossen, sich nur eigen, |
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Ein Ergeben, nie besiegt. |
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Sonnenwahr, ach glauben muß ich! |
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Hoffen? möcht' ich - Wechselmond! |
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Lieben? - weil ein Sternenkuß ich, |
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Der an diesem Himmel wohnt. |
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Köpfchen sinn- schier eigensinnig, |
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Pfeildurchblitzte Lockennacht, |
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Augen innig, Wangen minnig, |
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Mundes Wunde schmachtend lacht. |
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Nase üblich, Öhrchen lieblich, |
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Läppchen Zuckertröpfchen lind, |
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Kinn ein bißchen zu verschieblich, |
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Wird betrüblich mein süß Lind. |
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Auf dem Kehlchen wiegt das Köpfchen |
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Blumenglöckchen auf dem Stiel, |
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Seelchen, selig Taueströpfchen, |
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Das hinein vom Himmel fiel. |
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Reiner, feiner Nacken! sterben |
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Möcht' in Küssen ich an dir |
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Könnt' ich nur mein Küssen erben |
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Ließ' ich gern mein Leben hier. |
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Und die Schultern fein gesenket, |
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Kühl und süß mein Haupt hier ruht. |
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Träumet, flüstert, dichtet, denket |
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Licht und Wort und Fleisch und Blut. |
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Und nun küss' ich euch zwei Flügel, |
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Küssend, sagt man, wächst der Flaum, |
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Jenseits über süße Hügel |
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Schwebet schon der schwüle Traum. |
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Ach wenn ich euch doch nicht wüßte |
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Weiße Lämmchen nahebei, |
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Wenn ich euch nicht suchen müßte, |
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Küssen nicht, dann wär' ich frei. |
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Himmelsschäfchen, süß verschwiegen, |
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Schwanenbettchen, linder Schaum, |
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Ach ihr feinen Liebeswiegen |
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Wieget einen Kindertraum. |
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Klare, linde Lebensquelle |
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Becher, Trank und Flut und Brand |
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Dürstend schmacht ich nach der Welle |
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Und sie hüpft mir in die Hand. |
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Und o Liebe, das Geschöpfchen |
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Mir ans Herz nun selber sinkt, |
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Wie ein Myrtenreis im Töpfchen, |
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Das an einer Quelle trinkt. |
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Süße Hange und Verlange |
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Süßer, schlanker Schlangenleib |
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Sei nicht bange, währt nicht lange, |
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Fliehe Schlange, bleib süß Weib! |
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Süß Syrene auf der Hüfte |
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Wiegst du dich am Felsenriff |
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Selig, wer vorüberschiffte, |
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Wen der Zauber nicht ergriff. |
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Tempel auf zwei Säulchen tüchtig |
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Aller Liebesgötter voll, |
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O Asyl, bin liebesflüchtig |
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Weiß wohin ich fliehen soll. |
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Hätte ich dich selbst beleidigt, |
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Flöh' zu dir ich, Huldaltar, |
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Würd' von dir geschützt, verteidigt, |
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Ja ich weiß es, es ist wahr. |
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Und nun ruh' ich dir zu Füßen, |
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Bin ganz krank vor Lust und Weh |
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Sag süß Lieb, sag darf ich küssen, |
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Die dich schmerzt die kleine Zeh? |
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Sieh das Strumpfband dicht voll Küssen! |
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Nur die trunknen Küsse sahn's, |
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Schwester braucht das nicht zu wissen |
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Honny soit, qui mal y pense. |
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Sag Emilie! laß dich fragen, |
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Hast du dies mein Glück gesehn? |
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Hast du's in dein Bett getragen? |
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Nein! jetzt will ich schlafen gehn. |
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Bitte, bitte, ganz vertraulich |
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Muß mich kämmen, wäschen gehn, |
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Bin dabei nicht sehr beschaulich, |
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Tu nicht vor dem Spiegel stehn. |
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Lieber hast du dir getrieben |
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Aus mir einen Blumenstrauß, |
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Hast ihn trunken mir beschrieben |
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Dichter trag ihn dir nach Haus. |
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Bitte, bitte, gehen, gehen, |
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Alles zwar ist mir nicht fremd, |
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Doch kann ich bei Nacht nicht sehen |
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Denn am Hälschen schließt das Hemd. |
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Und weil man mich Turteltäubchen |
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Leicht nicht unters Häubchen bringt |
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So vergess' ich im Nachthäubchen |
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Was zu dichten dir gelingt. |
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Gehen, gehen, bitte, bitte! |
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Ach ich weiß nicht, bin's, bin's nicht, |
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Mein Wachsstöckchen! - liebe Schritte! |
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Lebe wohl, du letztes Licht. |
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Noch ein flehendes Umarmen, |
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Schon die Klingel in der Hand |
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Und ich flieh' aus Lichtes Armen |
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In die Nacht, die draußen stand. |
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Nacht! hast du mein Glück gesehen? |
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Nein, doch oft vor dir versteckt, |
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Licht am Fenster - Schlafen gehen, |
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Ausgestreckt und zugedeckt! |
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Über mich zwar ist's gekommen |
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Denn dein Glück kam über Nacht, |
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Hast du's in den Arm genommen |
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Ist der Traum mit dir erwacht. |
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Traum! bist du mein Glück gewesen? |
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Nein sein Bild nur auf Besuch, |
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Wo dein Glück ist kannst du lesen |
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Br. Br. Br. im kleinen Buch. |
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Wenn das Pferdchen toll will springen, |
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Das die süße Linder trug, |
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Muß mit Br. Br. Br. sie's zwingen, |
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Br. Br. Br. ist nie genug. |
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Pferde sind die Leidenschaften, |
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Br. Br. Br. ach halte Fug |
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Soll die Lieb' im Sattel haften |
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Br. Br. Br. so werde klug. |
Details zum Gedicht „Eine feine reine Myrte“
Clemens Brentano
35
140
704
1778 - 1842
Romantik
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichtes „Eine feine reine Myrte“ ist Clemens Brentano. Im Jahr 1778 wurde Brentano in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. Im Zeitraum zwischen 1794 und 1842 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Der Schriftsteller Brentano ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.
Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Epoche lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Die Literaturepoche der Romantik (ca. 1795–1848) lässt sich in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) aufgliedern. Die Welt, die sich durch die einsetzende Industrialisierung und Verstädterung mehr und mehr veränderte, verunsicherte die Menschen. Die Französische Revolution in den Jahren 1789 bis 1799 hatte ebenfalls Auswirkungen auf die Romantik. In der Romantik gilt das Mittelalter als das Ideal und wird verherrlicht. Die Kunst und Architektur der Zeit des Mittelalters werden geschätzt, gepflegt und gesammelt. Übel und Missstände dieser Zeit bleiben außen vor und scheinen bei den Schriftstellern in Vergessenheit geraten zu sein. So ist die Verklärung des Mittelalters ein zentrales Merkmal der Romantik. Des Weiteren sind die Weltflucht, die Hinwendung zur Natur und die romantische Ironie weitere zentrale Merkmale dieser Epoche. Die grundsätzlichen Themen der Epoche waren Seele, Gefühle, Individualität und Leidenschaft. In der Literatur wurden diese Themen unter anderem durch Motive der Sehnsucht, Todessehnsucht, Fernweh oder Einsamkeit in der Fremde materialisiert. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über den Inhalt als auch über die Form des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die festen Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken fällt auf.
Das 704 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 140 Versen mit insgesamt 35 Strophen. Clemens Brentano ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Abendwinde wehen“, „14. Juli 1834“ und „Als ich in tiefen Leiden“. Zum Autor des Gedichtes „Eine feine reine Myrte“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 297 Gedichte vor.
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