Brentano, Clemens - Der Spinnerin Nachtlied (Gedichtinterpretation)

Schlagwörter:
Clemens Brentano, Interpretation, Analyse, Epoche der Romantik, Referat, Hausaufgabe, Brentano, Clemens - Der Spinnerin Nachtlied (Gedichtinterpretation)
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Referat

Gedichtinterpretation "Der Spinnerin Nachtlied" von Clemens Brentano (1778 - 1842)

zum Autoren Clemens Brentano

Clemens Wenzeslaus Brentano wurde am 9. September 1778 geboren und verstarb am 28. Juli 1842. Brentano war ein deutscher Dichter und Schriftsteller und eine wichtige Figur der deutschen Romantik. Er war der Onkel von Franz und Lujo Brentano.

Clemens Brentano wurde im Jahr 1778 in Frankfurt als Sohn von Peter Anton Brentano und Maximiliane von La Roche, einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, geboren. Die Familie seines Vaters war italienischer Herkunft. Seine Schwester war die Schriftstellerin Bettina von Arnim, die in jungen Jahren Korrespondenz mit Goethe führte und diese 1835 als Goethes "Briefwechsel mit einem Kinde" veröffentlichte. Clemens Brentano studierte in Halle und Jena und lebte danach in Heidelberg, Wien und Berlin. Er stand Wieland, Herder, Goethe, Friedrich Schlegel, Fichte und Tieck nahe.

Von 1798 bis 1800 lebte Brentano in Jena, dem ersten Zentrum der Romantik. Im Jahr 1801 zog er nach Göttingen und befreundete sich mit Achim von Arnim. Er heiratete die Schriftstellerin Sophie Mereau am 29. Oktober 1803. 1804 zog er nach Heidelberg und arbeitete mit Arnim an Zeitungen für Einsiedler und am Werk "Des Knaben Wunderhorn". Nachdem seine Frau Sophie 1806 starb, war er 1807 ein zweites Mal mit Auguste Bussmann verheiratet. In den Jahren zwischen 1808 und 1818 lebte Brentano hauptsächlich in Berlin und von 1819 bis 1824 in Dülmen, Westfalen.

1818, müde von seinem etwas ruhelosen und unruhigen Leben, kehrte er in die Ausübung des katholischen Glaubens zurück und zog sich in das Kloster Dülmen zurück, wo er einige Jahre lang in strenger Abgeschiedenheit lebte. Dort übernahm er die Funktion des Sekretärs der katholischen Seherin Anne Catherine Emmerich. Er zeichnete die Visionen der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick an deren Krankenlager in vierzig Foliobänden auf. Wie sich in Untersuchungen, die während des ersten Seligsprechungsverfahrens Anna Katharina Emmericks unternommen wurden, erwies, vermischte Brentano in seinen Aufzeichnungen ihre Aussagen mit eigenen Anmerkungen sowie dichterischen Passagen, weshalb es nach heutigem Kenntnisstand schwierig ist, den Inhalt dieser Visionsprotokolle zu bewerten.

Den letzten Teil seines Lebens verbrachte er in Regensburg, Frankfurt und München und setzte sich aktiv für die Förderung des katholischen Glaubens ein. Brentano unterstützte Ludwig Achim von Arnim, seinen Schwager, bei der Sammlung von Volksliedern zu "Des Knaben Wunderhorn" (1805-1808), die Gustav Mahler für seinen Liederzyklus nutzte. Er starb in Aschaffenburg.

Den letzten Teil seines Lebens verbrachte er in Regensburg, Frankfurt und München und setzte sich aktiv für die Förderung des katholischen Glaubens ein. Brentano unterstützte Ludwig Achim von Arnim, seinen Schwager, bei der Sammlung von Volksliedern zu Des Knaben Wunderhorn (1805-1808), die Gustav Mahler für seinen Liederzyklus nutzte. Er starb in Aschaffenburg.

Brentano, dessen frühe Schriften unter dem Pseudonym Maria veröffentlicht wurden, gehörte zur Heidelberger Gruppe der deutschen Romantiker, und seine Werke sind geprägt von einem Übermaß an fantastischer Bildsprache und von abrupten, bizarren Ausdrucksformen. Seine ersten veröffentlichten Schriften waren "Satiren und poetische Spiele" (Leipzig, 1800), "Das steinerne Bild der Mutter" (2 Bände, Frankfurt, 1801) und ein Musiktheaterstück "Die lustigen Musikanten" (Frankfurt, 1803).

Der Spinnerin Nachtlied ist ein Gedicht von Clemens Brentano. Es entstand vermutlich im Sommer 1802 und wurde 1818 in der Erzählung „Aus der Chronicka eines fahrenden Schülers“ publiziert. Das Gedicht handelt von einer einsamen Spinnerin, welche Sehnsucht nach der verlorenen Liebe hat. Aus der Epoche Romantik ist es ein typisches Gedicht.

Interpretation / Analyse "Der Spinnerin Nachtlied"

Das Gedicht „Der Spinnerin Nachtlied“ von Clemens Brentano, das 1802, in der Epoche der Romantik, verfasst wurde, befasst sich mit einem allgegenwärtigen Thema der Romantik, dass die wahre Liebe ein göttliches Konstrukt ist, welches ein Mensch auf der Erde nicht erreichen kann, aber trotzdem immer anstreben wird.

Das Gedicht ist in sechs vierzeiligen Strophen verfasst, in denen durchgehend dreihebige Jamben zu finden sind, wobei Brentano als Reimschema einen umarmenden Reim mit der Kadenz a-b-b-a gewählt hat. Das monotone Metrum dieses Gedichts lässt also auf die Eintönigkeit des menschlichen Lebens deuten, was auch immer wieder durch die Spinnradbewegung deutlich gemacht wird (Z.6 und spinne so allein; Z.22 Hier spinn ich so allein). Ein weiteres Indiz für die vorige Auffälligkeit ist auch der umarmende Reim, der das allgegenwertige Streben-, sowie das Vollkommene der Liebe darstellt – wie der A-Reim den B-Reim umhüllt, so war das lyrische Ich von der Liebe umarmt, welches sogar auf die Zukunft weiter ausgelegt wird, weil die Frau trotz des Todes des Geliebten, trotzdem noch den Gedanken der Zusammenfindung in sich trägt (Z.21 Gott wolle uns vereinen). Die Motive der Nachtigall und des Mondscheines ziehen sich durch das gesamte Gedicht und geben dem Gedicht einen typisch romantischen Einfluss, wobei die Melodie der Nachtigall wohl eine Assoziation mit der erfüllten Liebe bzw. des Liebesspiels- und das Motiv des Mondes die Sehnsucht nach dem was einem Menschen in seinem Leben nicht möglich ist hervorruft (in diesem Fall die Sehnsucht nach der „wahren Liebe“). Ein weiteres interessantes Motiv ist das der Reinheit, das in Strophe 2, 4 und 6 aufgegriffen wird. Zuerst spricht das lyrische ich davon, dass „der Faden klar und rein“ ist, in Strophe 4 sagt sie dann, dass „ihr Herz klar und rein“ ist und in Strophe 6, dass „der Mond klar und rein“ ist. Diese Zeilen zusammen führen nur zu einem Ergebnis, dem dass das Streben nach Reinheit auf der Erde unmöglich ist und das bestimmte Dinge einfach den Göttern obliegen. Ein weiteres interessantes Indiz ist, dass in den Strophen 1-4 abwechselnd von der Vergangenheit und der Gegenwart die Rede ist, wobei die Nachtigall immer mit der Vergangenheit, also den Erinnerungen an ihr Liebesspiel, auftaucht und der Mond mit den Sehnsüchten nach dem Partner immer mit der Gegenwart verknüpft wird. In Strophe 5 („Seit du von mir gefahren, / singt stets die Nachtigall, / Ich denk bei ihrem Schall, /wie wir zusammen waren.“) wird nun erstmals die Vergangenheit mit der Gegenwart vermischt, was als Nachklang der Liebe zu verstehen ist. In Strophe 6 tritt nun die Sehnsucht am stärksten auf (Str.6 Z. 3 Der Mond scheint klar und rein). Somit lässt sich eine gewisse Klarheit beim lyrischen Ich erkennen, welches immer auf Gott vertraut.

Anhand meiner Erkenntnisse komme ich zu dem Schluss, dass „ Der Spinnerin Nachtlied“ ein sehr gesellschaftskritisches Gedicht ist, vor allem in Bezug auf die Liebe und die Reinheit des Menschen und das in diesem Gedicht viele Strukturen der Romantik zu erkennen sind und es daher eindeutig der Liebesromantik zuzuordnen ist.

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