Der klei’ Hampfliachar von Michel Buck
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In der Hampfboint dussa liachet |
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Weiber, Kinder alti Ma’, |
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Höb se Maraneaschtar müachet, |
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Hohle Gäßla füar se na’. |
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Uffanand haunt älli gstocha, |
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Nuinz verzällt, nu’ gsammlat gschwind, |
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S Hänsle hôt se so verlocha, |
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Daß ma’s schiargar nimma findt. |
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Guat, ma’ luicht und koi’s von älle |
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Merkt, wia’s oft beim Schaffa gôht, |
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Daß s klei’ Hänsle d Augafälla |
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Ra uff d Rähmla falla lôht. |
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Wo der Nähni innen Winkel |
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Guckat, ai, dô schlôft der Bua, |
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Und er schmält: „Du fouler Schlinkel!“ |
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Und er staußt a mit em Schuah. |
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Haunt er au schau’ healfa liacha? |
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Wenn er gsei’ sind it versteckt, |
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Nu’, nôch haunt ers müaßa riacha, |
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Wia der Hampf so handig schmeckt, |
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Wohl und übel, zum Verwichsla, |
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Halba süaß und halba räs, |
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Halba nô de Bisambüchsla, |
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Halba nô de Ziegerkäs. |
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Von deam Gschmack ischt s Hansibüable |
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Damisch woara wia a Fluig |
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Und bereits ins Körchhofgrüable |
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Komma – Leut, so geits a Zuig! |
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Und der Nähne hollat Wasser |
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Ussam Bächle in seim Huat, |
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Sait: „Iahr wearet seah’ glei, daß er, |
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Bald en spritz, oufspringa thuat.“ |
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Spritzt, und s Hänsle schreit: „Ihr Siacha, |
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Launt er uire Possa sei’?“ |
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Und es springt zum Weiterliacha |
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Wieder in da Roiha nei’. |
Details zum Gedicht „Der klei’ Hampfliachar“
Michel Buck
9
36
197
bis 1888
Realismus,
Naturalismus
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht ist von Michel Buck, einem alemannischen Mundartdichter, der im 19. Jahrhundert (1832-1888) gelebt hat.
Das Gedicht ist in alemannischer Mundart geschrieben und sehr dialektisch. Dies kann anfänglich einen verwirrenden und eigenartigen ersten Eindruck hinterlassen, besonders für jemanden, der mit der alemannischen Mundart nicht vertraut ist.
Nach einer groben Übersetzung erzählt das Gedicht eine Geschichte über die Arbeit in den Hopfenfeldern. Arbeiter, die gekommen sind, um Hopfen zu sammeln, wobei auch die Kinder beteiligt sind, wie der kleine „Hänsle“. Die Arbeit ist mühsam und der kleine Hänsle versucht, sich vor ihnen zu verstecken, um sich auszuruhen. Er wird jedoch entdeckt und dazu ermutigt, weiterzuarbeiten. Es gibt auch eine Erwähnung des ungewöhnlichen Geschmacks der Hopfen, und schließlich endet die Geschichte damit, dass Hänsle vom Wasser bespritzt wird, um ihn aufzuwecken, und er wieder zur Arbeit zurückkehrt.
Die Aussagen des lyrischen Ichs könnten auf die harten Arbeitsbedingungen der Arbeiter zur damaligen Zeit hinweisen, insbesondere auf die Beteiligung von Kindern. Es könnte auch als eine spielerische Darstellung der Interaktionen und der Atmosphäre innerhalb der Arbeitergemeinschaft interpretiert werden.
Die Form des Gedichts folgt einer konsequenten Struktur von jeweils vier Versen pro Strophe, mit insgesamt neun Strophen. Die Sprache des Gedichts ist stark dialektisch und verwendet spezifische alemannische Ausdrücke und Worte. Dies erfordert eine genaue Kenntnis und Verständnis der alemannischen Mundart, um das Gedicht in seiner Gesamtheit erfassen zu können. Insgesamt verleihen die Dialektik und der erzählerische Stil des Gedichts eine feste Verankerung in der alemannischen Kultur und Lebensweise.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Der klei’ Hampfliachar“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Michel Buck. Der Autor Michel Buck wurde 1832 in Ertingen, Oberamt Riedlingen geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1888 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus oder Naturalismus zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 197 Wörter. Es baut sich aus 9 Strophen auf und besteht aus 36 Versen. Die Gedichte „Am Bächle“, „Am Kinderbrunna“ und „Am sechsta Meza anna 83ge“ sind weitere Werke des Autors Michel Buck. Zum Autor des Gedichtes „Der klei’ Hampfliachar“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 56 Gedichte vor.
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- A Gschichtle vom guata Philipp Neri
- A Trom
- Am Bächle
- Am Kinderbrunna
- Am sechsta Meza anna 83ge
- An der Gmoi’dszuga
- Auf den Tod meines lieben Söhnleins Hermann
- Auf den Tod meines lieben siebenjährigen Töchterchens Hilda Antonia
- Auf die Beerdigung meines Schwähers
- D Blockstrecker
Zum Autor Michel Buck sind auf abi-pur.de 56 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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