Der Rabe Ralf von Christian Morgenstern

Der Rabe Ralf
will will hu hu
dem niemand half
still still du du
half sich allein
am Rabenstein
will will still still
hu hu
 
Die Nebelfrau
10 
will will hu hu
11 
nimmt's nicht genau
12 
still still du du
13 
sie sagt nimm nimm
14 
’s ist nicht so schlimm
15 
will will still still
16 
hu hu
 
17 
Doch als ein Jahr
18 
will will hu hu
19 
vergangen war
20 
still still du du
21 
da lag im Rot
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der Rabe tot
23 
will will still still
24 
du du
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Der Rabe Ralf“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
80
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Rabe Ralf“ wurde von Christian Morgenstern verfasst. Morgenstern lebte von 1871 bis 1914, er ist daher ein Vertreter der literarischen Epoche des Symbolismus, aber auch bekannt für seine humoristischen und satirischen Werke.

Auf den ersten Blick scheint das Gedicht etwas Spielhaftes und Kindliches zu haben, gerade durch die Wiederholung von Lauten und Wörtern. Der Titel sowie die wiederholte Nennung eines Raben erinnern daran, dass Raben oft symbolisch gebraucht werden und in der Literatur weithin als Bote oder Vorboten für Tod und Verderben stehen.

Das lyrische Ich erzählt die Geschichte des Raben Ralf, der scheinbar niemandem half. Der Rabe brachte laut der zweiten Strophe der Nebelfrau etwas, sie nahm es jedoch nicht genau und sagte, es sei nicht so schlimm. Ein Jahr nach diesem Vorfall stirbt der Rabe.

Die Form des Gedichts ist eine Art strophischer Kinderreim, es könnte fast als Kinderlied durchgehen. Die Wiederholung von Lauten und Wörtern wie „will will hu hu“ und „still still du du“ erzeugt einen spielerischen, fast tänzerischen Rhythmus. Dieses Element widerlegt jedoch den eher düsteren Inhalt, der Tod ist in diesem Gedicht ein omnipräsentes Thema.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, trotz des humoristischen oder satirischen Ansatzes. Es wird leichte, alltägliche Sprache verwendet, was das Gedicht leicht zugänglich macht. Die wiederholten Laute „will will hu hu“ und „still still du du“ könnten einerseits eine Art dramatische Ironie sein oder auch für die inneren Zustände von Ralf stehen.

Insgesamt betrachtet kann das Gedicht als Allegorie auf das Leben gesehen werden. Der Rabe Ralf repräsentiert den Einzelnen, der versucht, seinen Weg zu gehen und am Ende still seine Ruhe findet, aber nicht ohne vorher den Schmerz und die Einsamkeit erfahren zu haben.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Der Rabe Ralf“. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Im Zeitraum zwischen 1887 und 1914 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Zürich. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bei Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 80 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Rabe Ralf“ weitere 189 Gedichte vor.

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