Meine Muse von Ada Christen

Über jähe Freud
Und wehes Zagen,
 
Über Seligkeit,
Verzweifeltes Wagen,
 
Über tiefes Leid
Und schweres Entsagen ...
 
Hat mich getragen
Deine strenge Hand
In geweihten Tagen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Meine Muse“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
25
Entstehungsjahr
1839 - 1901
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Meine Muse“ stammt von der österreichischen Dichterin Ada Christen und wurde während des 19. Jahrhunderts verfasst. Auf den ersten Blick wirkt es geheimnisvoll, nachdenklich und auch ein Stück weit melancholisch.

Das lyrische Ich beschreibt verschiedene Emotionen, unter anderem Freude, Angst, Seligkeit, Verzweiflung, Leid und Entsagung. Durch diese breite Palette an Gefühlen wird deutlich, dass das lyrische Ich eine tiefe innere Zerrissenheit verspürt. Es nutzt die Muse, also die Inspirationsquelle der künstlerischen Schöpfung, als metaphysische Stütze und Führerin durch die verschiedenen Stadien seines emotionalen Zustandes.

Interessanterweise benennt das lyrische Ich seine Muse als ‚strenge Hand’, was darauf hindeutet, dass der künstlerische Prozess vielleicht nicht immer angenehm, aber dennoch notwendig und letztlich heilsam ist. Diese strenge Muse führte das lyrische Ich durch „geweihte Tage“. Diese Formulierung lässt Raum für Interpretationen. Sie könnte eine Verknüpfung zur Religion darstellen, aber auch einfach bedeutende, besondere Tage symbolisieren.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen. Die erste bis dritte Strophe bestehen aus je zwei Versen, die Vierte aus drei. Die ersten drei Strophen haben eine ähnliche Struktur: Jede enthält zwei gegensätzliche Emotionen. Gleichzeitig ist auffällig, dass diese Emotionen in Form eines Auf und Ab beschrieben werden – von positiven zu negativen Gefühlen hin und her schwingend. Das zeigt eine gewisse innere Unruhe oder Suche.

Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und direkt, mit einer klar erkennbaren und verständlichen Botschaft. Durch die Wahl der Worte und Emotionen zeichnet die Autorin jedoch ein komplexes Bild der Gefühlswelt des lyrischen Ichs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Meine Muse“ eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich und dem künstlerischen Prozess darstellt. Es zeigt die unterschiedlichen Facetten des Erlebens und der Emotionen, die im Zuge dessen auftreten können, und gleichzeitig die Notwendigkeit einer strengen, führenden Hand (der Muse), um sich in diesem Prozess nicht zu verlieren.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Meine Muse“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Ada Christen. Die Autorin Ada Christen wurde 1839 in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1855 und 1901. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 25 Worte. Ada Christen ist auch die Autorin für das Gedicht „Alte Feinde“, „Altes Lied“ und „Am Teich“. Zur Autorin des Gedichtes „Meine Muse“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 81 Gedichte vor.

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