Menschen von Ada Christen

Als ich, mit der Welt zerfallen,
Schweigend ging umher,
Da fragten die lieben Menschen:
Was quälet dich so sehr?
 
Ich sagte ihnen die Wahrheit;
Sie haben sich fortgedrückt
Und hinter meinem Rücken
Erklärt, ich sei verrückt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Menschen“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1839 - 1901
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Menschen“ wurde von Ada Christen, einer österreichischen Schriftstellerin, die zwischen 1839 und 1901 lebte, verfasst. Ada Christen ist der literarische Name von Christiane von Breden, die zu den bedeutenden Vertreterinnen der österreichischen Frauenliteratur und der bürgerlichen Moderne gezählt wird. Das Gedicht lässt sich zeitlich in das ausgehende 19. Jahrhundert, in die Epoche des Realismus einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht melancholisch und kritisch. Es umfasst zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Das lyrische Ich teilt seine innere Zerrissenheit und das Unverständnis seiner Mitmenschen mit.

Im Inhalt des Gedichts drückt das lyrische Ich seine Entfremdung von der Welt und seine Einsamkeit aus. Es hat das Gefühl, mit der Welt „zerfallen“ zu sein und beschreibt eine Situation, in der es unter einer nicht näher beschriebenen Last leidet, die es scheinbar geistig quält und so sehr bedrückt, dass es schweigend umhergeht. Es erzählt von einer Begegnung mit „lieben Menschen“, die allerdings nur oberflächlich Interesse für seine Probleme zeigen. Als das lyrische Ich ihnen die Wahrheit sagt, wenden diese sich ab und erklären es hinter seinem Rücken für verrückt.

Die Aussagen und Gefühle des lyrischen Ichs könnten auf christliche Erfahrungen von Ausschluss und Missverständnis hinweisen, wie sie viele Menschen erfahren, wenn sie sich dazu entschließen, ihre Gefühle und Probleme offen zu teilen. Es kritisiert die Oberflächlichkeit und mangelndes Mitgefühl seiner Mitmenschen.

Hinsichtlich der Form und Sprache ist das Gedicht relativ einfach gehalten. Der Sprachstil ist klar und schnörkellos, was gut zur melancholischen und kritischen Stimmung passt. Die Struktur und Reimschema des Gedichts ist klassisch: jede Strophe hat vier Verse, die in ein Kreuzreimschema (abab) geformt sind. Die einfache Sprache und der direkte, ungekünstelte Ton tragen zur eindringlichen Wirkung des Gedichts bei und machen die Botschaft des lyrischen Ichs umso deutlicher.

Weitere Informationen

Ada Christen ist die Autorin des Gedichtes „Menschen“. Christen wurde im Jahr 1839 in Wien geboren. Im Zeitraum zwischen 1855 und 1901 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 36 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Weitere Werke der Dichterin Ada Christen sind „Auf dem Meere“, „Auf den Bergen“ und „Belle Helène!“. Zur Autorin des Gedichtes „Menschen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 81 Gedichte veröffentlicht.

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