Hör, es klagt die Flöte wieder von Clemens Brentano

Fabiola
Hör', es klagt die Flöte wieder,
Und die kühlen Brunnen rauschen.
 
Piast
Golden wehn die Töne nieder,
Stille, stille, laß uns lauschen!
 
Fabiola
Holdes Bitten, mild Verlangen,
Wie es süß zum Herzen spricht!
 
10 
Piast
11 
Durch die Nacht, die mich umfangen,
12 
Blickt zu mir der Töne Licht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Hör, es klagt die Flöte wieder“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1778 - 1842
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Hör', es klagt die Flöte wieder“ wurde vom deutschen Dichter Clemens Brentano verfasst, der von 1778 bis 1842 lebte. Brentano kann man der Epoche der Romantik zuordnen. Er ist bekannt für seine lyrischen Werke und war eine führende Figur der Heidelberger Romantik.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht einen dialogischen Charakter hat, da die beiden Namen „Fabiola“ und „Piast“ jeweils eine Strophe einleiten und auf einen Wechsel der Sprechenden hinweisen. Es entsteht eine Atmosphäre der Melancholie und Besinnlichkeit.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das gemeinsame Lauschen auf das melancholische Spiel einer Flöte und das Rauschen eines Brunnens. Die vermittelten Empfindungen reichen von mildem Verlangen bis hin zu einem zarten Bittgesuch. In der Nacht blickt das Licht der Töne auf das lyrische Ich. Es geht also um das Hören und Fühlen von Musik und Naturklängen, die Trost und Licht in die Dunkelheit bringen.

Das lyrische Ich möchte wohl die emotionale Wirkung dieser Klänge zum Ausdruck bringen und wie sie ihm ermöglichen, die Dunkelheit der Nacht emotional besser zu bewältigen. Es vermittelt eine Atmosphäre der Ruhe, Besinnlichkeit und inneren Einkehr.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen, die jeweils aus drei Versen bestehen. Es handelt sich somit um einen einfachen Aufbau. Die Sprache des Gedichts ist schlicht und unkompliziert, wobei die Wortwahl eher emotional und verträumt wirkt. Es dominiert eine sanfte, melodische Sprache voller bildlicher Vergleiche, die gut zu den behandelten Themen Musik und Natur passt.

Zusammenfassend lässt sich das Gedicht als eine romantische Darstellung des Trostes interpretieren, den Musik und Natur in der Dunkelheit spenden können. Es vermittelt eine tiefe Sehnsucht nach Harmonie und Schönheit.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Hör, es klagt die Flöte wieder“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Clemens Brentano. Brentano wurde im Jahr 1778 in Ehrenbreitstein (Koblenz) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1794 und 1842. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Romantik zuordnen. Der Schriftsteller Brentano ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine Epoche der Kunstgeschichte, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert hinein die Literatur, Musik, Kunst und Philosophie prägte. Auf die Literatur beschränkt betrachtet reichen die Auswirkungen der Romantik lediglich bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hinein. Die Frühromantik lässt sich zeitlich bis in das Jahr 1804 einordnen. Die Hochromantik bis 1815 und die Spätromantik bis in das Jahr 1848. Die Gesellschaft des 18. Jahrhunderts galt im Allgemeinen als wissenschaftlich und aufstrebend, was hier vor allem durch die einsetzende Industrialisierung deutlich wird. Die damalige Gesellschaft wurde zunehmend technischer, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Romantikern zuwider. Sie stellten sich in ihren Schriften gegen das Streben nach immer mehr Gewinn, Fortschritt und das Nützlichkeitsdenken, das versuchte, alles zu verwerten. In der Romantik finden sich verschiedene charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind bedeutende Motive. Aber auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben unbeachtet. Die äußere Form von romantischer Dichtung ist völlig offen. Kein festgesetztes Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits direkt nach Erscheinen der Werke wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 47 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Clemens Brentano sind „Was reif in diesen Zeilen steht“, „Wenn der lahme Weber träumt, er webe“ und „Im Wetter auf der Heimfahrt“. Zum Autor des Gedichtes „Hör, es klagt die Flöte wieder“ haben wir auf abi-pur.de weitere 298 Gedichte veröffentlicht.

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