Walzer von Novalis

Hinunter die Pfade des Lebens gedreht,
Pausiert nicht, ich bitt euch, solang es noch geht,
Drückt fester die Mädchen ans klopfende Herz,
Ihr wißt, wie flüchtig ist Jugend und Scherz.
 
Laßt fern von uns Zanken und Eifersucht sein
Und nimmer die Stunden mit Grillen entweihn.
Dem Schutzgeist der Liebe nur gläubig vertraut,
Es findet noch jeder gewiß eine Braut.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Walzer“

Autor
Novalis
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1772 - 1801
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Novalis, ein bedeutender Vertreter der Frühromantik. Geboren am 2. Mai 1772 und gestorben am 25. März 1801, gehört er zeitlich in die Epoche der Romantik, die von etwa Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte.

Vom ersten Eindruck her erscheint das Gedicht als eine Ode an das Leben und die Jugend. Es ruft dazu auf, im Hier und Jetzt zu leben und die momentane Jugend und Leichtigkeit zu genießen.

Inhaltlich fordert das lyrische Ich die Leser auf, das Leben in vollen Zügen zu genießen und sich von den Sorgen und Zwängen zu befreien („Hinunter die Pfade des Lebens gedreht, / Pausiert nicht, ich bitt euch, solang es noch geht.“). Die Jugend und das Leben selbst werden als flüchtig beschrieben, was die Wichtigkeit des jetzigen Moments und des Auslebens jugendlicher Freuden betont. Weiterhin wird betont, dass das Leben ohne Streit und Eifersucht („Laßt fern von uns Zanken und Eifersucht“) gelebt werden sollte und jedem wird versprochen, dass er schließlich einen Partner finden wird, wenn er nur dem „Schutzgeist der Liebe“ vertraut.

Das Gedicht ist in zwei Strophen mit jeweils vier Versen unterteilt, wobei alle Verse gereimt sind. Dadurch erhält das Gedicht einen harmonischen, fließenden Rhythmus, der gut zur Thematik passt. Die Sprache ist recht einfach und verständlich, was vermutlich dazu dient, die zugrundeliegende Botschaft einer sorglosen und unbeschwerten Jugend jedem Leser zugänglich zu machen.

Insgesamt kann man sagen, dass Novalis in diesem Gedicht eine Huldigung an die Jugend und das Leben verfasst, in der er die Leser ermutigt, ihre Jugend zu genießen und das Leben unbeschwert und ohne Streit zu leben. Er betont die Flüchtigkeit und Wertigkeit dieser Lebensphase und ruft dazu auf, im Vertrauen auf die Liebe das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Walzer“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Novalis. 1772 wurde Novalis geboren. In der Zeit von 1788 bis 1801 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Romantik zu. Bei Novalis handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Der Romantik vorausgegangen waren die Epochen der Weimarer Klassik und der Aufklärung. Die Literaturepoche der Romantik ist zeitlich vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein einzuordnen. Besonders auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik hatte diese Epoche Auswirkungen. Die Romantik kann in drei Phasen unterteilt werden: Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848). Die Zeit der Romantik war für die Menschen in Europa von Umbrüchen geprägt. Die Französische Revolution (1789 - 1799) zog weitreichende Folgen für ganz Europa nach sich. Auch der Fortschritt in Wissenschaft und Technik, der den Beginn des industriellen Zeitalters einläutete, verunsicherte die Menschen und prägte die Gesellschaft. In der Romantik finden sich verschiedene charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige zu benennende Motive. Auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben jedoch unbeachtet. Die äußere Form von romantischer Literatur ist dabei völlig offen. Kein starres Schema grenzt die Literatur ein. Dies steht ganz im Gegensatz zu den strengen Normen der Klassik. In der Romantik entstehen erstmals Sammlungen so genannter Volkspoesie. Bekannte Beispiele dafür sind Grimms Märchen und die Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn. Doch bereits unmittelbar nach Erscheinen wurde die literarische Bearbeitung (Schönung) durch die Autoren kritisiert, die damit ihre Rolle als Chronisten weit hinter sich ließen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 59 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Novalis ist auch der Autor für Gedichte wie „Ich sehe Dich in tausend Bildern“, „Gesang der Toten“ und „Der Sänger geht auf rauhen Pfaden“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Walzer“ weitere 14 Gedichte vor.

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