Unlust von Otfried Krzyzanowski

Die Begierde hat sich schlafen gelegt,
Es bleibt das Fieber.
Der köstliche Mut der Entsagung
Er wäre mir heute gegeben.
 
Die Liebe aus. Was ich liebte, gelöst.
Die weiblichsten Glieder
Versagend an meiner Ermattung,
Ich sehe sie über mir schweben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Unlust“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
40
Entstehungsjahr
nach 1902
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Unlust“ wurde von Otfried Krzyzanowski verfasst. Krzyzanowski war ein österreichischer Schriftsteller, der von 1886 bis 1918 lebte. Er war ein Vertreter des Expressionismus, eine Kunstrichtung, die etwa von 1905 bis 1925 andauerte. Es ist daher zeitlich in diese Epoche einzuordnen.

Schon auf den ersten Blick wirkt das Gedicht melancholisch und traurig. Es erweckt den Eindruck von Erschöpfung, Verlust und Resignation, was typische Themen des Expressionismus waren.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. In der ersten Strophe drückt das lyrische Ich aus, dass seine Sehnsüchte zur Ruhe gekommen sind, aber ein „Fieber“, eine innere Unruhe, bleibt. Es spricht von dem „köstlichen Mut der Entsagung“, was darauf hindeutet, dass der Protagonist die Stärke und den Mut gefunden hat, etwas loszulassen oder aufzugeben.

In der zweiten Strophe erklärt das lyrische Ich dann, dass die Liebe zu Ende ist, was nahelegt, dass es sich bei dem, was es aufgegeben hat, um eine Liebe handelt. Die geliebte Person scheint jedoch noch präsent zu sein, denn das lyrische Ich sieht sie „über mir schweben“.

Das Gedicht ist in einer eher düsteren Stimmung geschrieben, mit einer starken Betonung auf Emotionen und inneren Gefühlen, was ebenfalls typisch für den Expressionismus ist. Der Ausdruck „Fieber“ deutet auf eine Erregung, vielleicht eine emotionale oder geistige, hin, die trotz der „Entsagung“ anhält.

Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und ungeschmückt, ohne aufwendige Metaphern oder prunkvolle Ausdrücke. Dennoch hat sie eine starke Wirkung und schafft es, eine intensive Atmosphäre der Resignation und Melancholie zu erzeugen.

Insgesamt scheint das Gedicht die Gefühle von Verlust und Resignation, die aus einer enttäuschten Liebe resultieren, zu vermitteln. Der lyrische Sprecher hat offenbar den Mut gefunden, das Ende der Beziehung zu akzeptieren, aber es bleibt eine innere Unruhe und ein Gefühl der Erschöpfung zurück. Die starken Gefühle und die intensive Darstellung von inneren Zuständen sind typisch für den Expressionismus, in dem dieses Gedicht verankert ist.

Weitere Informationen

Otfried Krzyzanowski ist der Autor des Gedichtes „Unlust“. Der Autor Otfried Krzyzanowski wurde 1886 in Starnberg geboren. Zwischen den Jahren 1902 und 1918 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Leipzig. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 40 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Otfried Krzyzanowski ist auch der Autor für Gedichte wie „Abend“, „Abschied“ und „Aristogeiton“. Zum Autor des Gedichtes „Unlust“ haben wir auf abi-pur.de weitere 37 Gedichte veröffentlicht.

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