Abend von Otfried Krzyzanowski

Was wünscht die Seele? Tod zu spenden oder
Sich dem Abend preiszugeben, wie das Rohr
Dem Wind die schwanken Rispen preisgibt: schlanke Rehe
Schmiegen sie sich. Nieder auf sie
Sinkt im Dämmern
Furcht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Abend“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
33
Entstehungsjahr
nach 1902
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

„Abend“ von Otfried Krzyzanowski ist ein Gedicht, das das Gefühl des unbehaglichen Stillstandes und der Verletzlichkeit in der Abendstimmung einfängt. Es handelt von den mysteriösen Gefühlen, die uns überfallen, wenn die Dunkelheit hereinbricht und wir uns unsicher und hingebungsvoll dem Abend preisgeben.

Das Gedicht beginnt mit der Frage „Was wünscht die Seele?“, die einen Sinn der Einsamkeit und des Verlustes ausdrückt. Der Einsame, der seine Seele zum Ausdruck bringt, stellt die Frage, die sein innerstes Verlangen preisgibt. Es stellt sich heraus, dass die Antwort auf diese Frage der Tod ist. Hier impliziert der Poet, dass der Tod ein Ausweg aus unserem täglichen Leben und seinen Schwierigkeiten ist und wir uns manchmal so hilflos fühlen, dass wir ihn willkommen heißen würden.

Die nächste Zeile lautet „Sich dem Abend preiszugeben, wie das Rohr / Dem Wind die schwanken Rispen preisgibt“. Der Autor vergleicht uns hier mit einem Rohr, das sich im Wind wiegt und seine Rispen preisgibt. Er möchte ausdrücken, dass wir uns furchtlos und hingebungsvoll dem Abend hingeben und uns auf das Unbekannte einlassen müssen. Dieses Gefühl der Unsicherheit und des Unbekannten kann in uns Ängste auslösen.

Der Autor vergleicht die schlanken Rehe mit der Seele. Mit diesem Vergleich wird die fragile und ungeschützte Verletzlichkeit verdeutlicht, die uns überkommt, wenn wir uns dem Abend preisgeben. Der Autor drückt weiter aus, dass es Furcht ist, die auf sie niedersinkt, als ob die Dunkelheit und das Unbekannte unser Glück und unser Leben zu zerstören droht.

Abschließend können wir sagen, dass „Abend“ von Otfried Krzyzanowski ein Gedicht ist, das uns auffordert, uns dem ungewohnten Dunkel des Abends hinzugeben, aber gleichzeitig die Furcht vor dem Unbekannten und Unerwarteten eindrucksvoll vermittelt. Der Autor betont, dass wir uns wie ein Rohr im Wind wiegen müssen, um uns dem Abend hinzugeben, aber dass das auch mit Furcht und Ängsten einhergeht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Abend“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Otfried Krzyzanowski. Krzyzanowski wurde im Jahr 1886 in Starnberg geboren. Zwischen den Jahren 1902 und 1918 ist das Gedicht entstanden. In Leipzig ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 33 Worte. Weitere Werke des Dichters Otfried Krzyzanowski sind „Aristogeiton“, „Ästhetik des Kriegs“ und „Ballade“. Zum Autor des Gedichtes „Abend“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 37 Gedichte vor.

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