Ueber den Sümpfen von Richard Dehmel

Wo wohnst du nur, du dunkler Laut,
du Laut der Gruft?
Was rinnt und raunt durch Schilf und Duft
und glüht wie Augen durch die Luft,
durch Rohr und Kraut . . .
 
Es lehnt die Nacht am offnen Thor
und weint und winkt.
Zwei graue Hunde stehn davor
und lauschen mit geneigtem Ohr,
10 
wie’s klingt
11 
lockt blinkt . . .
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Ueber den Sümpfen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1893
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Über den Sümpfen“ stammt von Richard Dehmel, einem deutschen Dichter, der in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts aktiv war. Dehmel gehört zur Epoche des Naturalismus und des Symbolismus.

Bei dem ersten Eindruck ist die dichte Atmosphäre des Gedichts auffällig, die auch geheimnisvoll und düster wirkt. Dehmel schafft eine Welt voller Rätsel und dunkler Symbole, die den Leser in ihren Bann ziehen.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich eine Landschaft bei Nacht. Es scheint als ob die Natur spricht. Phänomene der Natur und Gegenstände erhalten anthropomorphe Eigenschaften, sie „weinen“, „winken“, und sie „lauschen“. Es ist eine Dunkelheit vorhanden, die unheimlich wirkt und Fragen aufwirft. Ebenso sind gespenstische Hunde Teil der Szenerie, die an etwas in der Ferne lauschen. Die Düsternis und die gruselige Natur der Nacht werden stark hervorgehoben und erzeugen eine gewisse Dramatik und Spannung.

Von der Form her besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit unregelmäßigen Versmaßen und variierenden Versebenen. Die Sprachbilder, welche Dehmel Gebrauch macht, sind kraftvoll und bildlich. Sie erzeugen eine Dynamik und Emotionalität, die die Stimmung des Gedichts stark prägt. Der Autor verwendet eine allgemein verständliche, trotzdem aber sinnlich-lebendige Sprache. Stilmittel wie Alliterationen („rinnt und raunt“; „lockt,blinkt“) und Reime finden sich im gesamten Gedicht, sie tragen zur rhythmischen Struktur des Gedichts und seiner Zauberkraft bei.

Insgesamt zeichnet sich das Gedicht durch seine starke Wirkung und seinen hohen Symbolgehalt aus. Es ist ein Beispiel für die Fähigkeit von Dehmel, mit verhältnismäßig einfachen Worten eine intensive und eindringliche Atmosphäre zu erzeugen. Der Dichter stellt die Fähigkeit menschlicher Wahrnehmung heraus, wie sie sich in der Interaktion mit der natürlichen Welt manifestiert.

Weitere Informationen

Richard Dehmel ist der Autor des Gedichtes „Ueber den Sümpfen“. Der Autor Richard Dehmel wurde 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1893 entstanden. Der Erscheinungsort ist München. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 11 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 56 Worte. Die Gedichte „Bitte“, „Büßende Liebe“ und „Chinesisches Trinklied“ sind weitere Werke des Autors Richard Dehmel. Zum Autor des Gedichtes „Ueber den Sümpfen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 522 Gedichte veröffentlicht.

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