Tot von Heinrich Kämpchen

Du stiller See in Waldesnacht,
Von wilden Rosen dicht umsäumt,
Wie oft hab’ ich bei Frühlingspracht
An deinen Ufern froh geträumt. –
 
Die Drossel schlug, die Nachtigall
Sang ihre Sehnsuchtsmelodein,
Und Duft und Blühen überall
Im warmen Frühlingssonnenschein. –
 
Wohl singt auch jetzt die Nachtigall
10 
Und glüht und blüht der Rosen Pracht,
11 
Doch tot ist Duft und Liedesschall
12 
Und meine Seele stirbt in Nacht. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Tot“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
62
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Tot“ stammt von Heinrich Kämpchen, einem deutschen Schriftsteller des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das Gedicht entstand also in einer Zeit des Naturalismus und Symbolismus, welche die Poesie und Literatur dieser Zeit prägen.

Beim ersten Lesen fällt die melancholische und nostalgische Stimmung des Gedichts auf. Der Autor verbindet sichtlich die Schönheit der Natur mit persönlichen Gefühlen und Erinnerungen.

Inhaltlich ist dieses Gedicht eine Kombination aus Naturbeschreibung und introspektiver Betrachtung. Der Autor erinnert sich an vergangene, glückliche Zeiten, in denen er an einem von Rosen umsäumten See geträumt hat. Er erzählt von Frühlingstagen, an denen Vögel ihre Lieder sangen und die Umgebung in warmem Sonnenlicht erblühte. Diese Szene ist jedoch mit Traurigkeit und Nostalgie versetzt, da diese Zeiten jetzt vergangen und „tot“ sind, wie das lyrische Ich deutlich macht.

Die Form des Gedichts ist recht traditionell: Es besteht aus drei Strophen mit jeweils vier Versen. Der Rhythmus ist gleichmäßig, die Verse sind jambisch und in einem Kreuzreim verfasst.

Bezüglich der Sprache fällt auf, dass der Autor bildhafte und sinnliche Sprache verwendet, um die Natur und die darin ausgedrückten Gefühle zu beschreiben. Er nutzt Symbole wie den stillen See, wilde Rosen und singende Vögel, um sowohl äußere als auch innere landschaften zu malen. Zudem verwendet er die Wiederholung („Wohl singt auch jetzt die Nachtigall… Doch tot ist Duft und Liederschall“), um Kontraste hervorzuheben und die Stimmung der Traurigkeit und des Verlusts zu verstärken.

Das Gedicht reflektiert somit insgesamt eine typische Stimmungslage der Epoche, in der Natur und persönliche Emotionen eng miteinander verbunden gesehen und liebevoll ausgemalt wurden. Es ist ein melancholisches, aber ästhetisch ansprechendes Werk, das tiefe Gefühle ausdrückt und zum Nachdenken anregt.

Weitere Informationen

Heinrich Kämpchen ist der Autor des Gedichtes „Tot“. Im Jahr 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1909 entstanden. Der Erscheinungsort ist Bochum. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 62 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Kämpchen sind „Am Rhein“, „Am Weinfelder Maar“ und „Am goldenen Sonntag“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Tot“ weitere 165 Gedichte vor.

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